Leverkusener SchülerErasmus-Austausch am Landrat-Lucas mit gleich vier Kulturen

In Pandemiezeiten hat vieles gelitten, auch der Austausch zwischen Kulturen.
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Leverkusen – Die Welt zu bereisen, Erfahrungen zu sammeln und neue Menschen kennen zu lernen, davon träumen wohl viele Jugendliche. Die Corona-Pandemie machte ihnen dabei jedoch in den letzten zwei Jahren häufig einen Strich durch die Rechnung. Doch nach langem Warten erwartete 21 Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klassen des Landrat-Lucas-Gymnasiums in Opladen gleich ein internationaler Austausch mit vier Kulturen. Im Rahmen des „Erasmus+“-Projekts „Solutions inspired by nature“ flogen zunächst sieben Schüler Ende Februar nach Lleida in Spanien, weitere sieben reisten dann im März ins mehr als zweitausend Kilometer entfernte Alexandroupolis in Griechenland. Und das alles sehr kurzfristig, denn erst drei Wochen vor geplanter Abreise wurden die Einschränkungen in Spanien gelockert.
„Wir haben noch nie so spät Flugtickets gebucht“, merken die organisierenden Lehrkräfte, Anja Mahlke und Kathrin Dubbert, schmunzelnd an. Ziel der europäischen Zusammenarbeit ist es, mit Teilnehmern aus Deutschland, Schweden, Griechenland und Spanien an nachhaltigen Problemlösungen nach dem Vorbild der Natur zu forschen. „Wir sollten Konzepte beziehungsweise biologische Lösungen finden, damit es kühl in Gebäuden bleibt. Ein mögliche Lösung war Bäume in der Nähe der Fassaden zu pflanzen“, erklärte Schüler Maurice Jarmuzik, der nach Spanien reiste.
Felder bewässern
Ein konkretes Ergebnis war darüber hinaus eine Programmierung, mit der die Bewässerung von Feldern digital gesteuert werden kann. In Griechenland entwickelten die Schüler aus vier Nationen unter Anleitung einen Wassersammler. Doch im Mittelpunkt stand, da sind sich die Schüler des städtischen Gymnasiums einig, das Treffen und der Austausch mit Gleichaltrigen. Amelie Müller erinnerte sich an die Zeit in Griechenland zurück: „Es ging nicht nur um das Erasmus-Projekt. Viel mehr ging es um den kulturellen Austausch, der vor allem außerhalb der Schule stattfand.“ Die Schülerin, die bereits ein Auslandsjahr in Australien verbrachte, erzählte „auch wenn manche nicht gut Englisch gesprochen habe, mit Händen und Füßen konnte man sich irgendwie verständigen“.
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Das zeigte sich auch bei einem gemeinsamen Fußballspiel der Erasmus-Schüler gegen die einheimischen Spanier: „Im Sport sind alle gleich“, gab Schüler Johannes Hüther an. Das sollte auf allen Ebenen gelten. Schülerin Paula Ausborn befeuert diese These: „Es ist wichtig, internationale Differenzen bei Seite zu legen und ein stärkeres Europa zu fördern“– vor allem in Zeiten wie diesen.
Nachhaltig ist nicht nur das Projekt, sondern auch die Kontakte, die geknüpft wurden. Der Austausch zwischen den Jugendlichen läuft überwiegend über soziale Medien weiter, der Wunsch nach einem baldigen Wiedersehen besteht.Alle Schüler kamen für den einwöchigen Aufenthalt in einheimischen Gastfamilien unter.
Unterschiedliche Gewohnheiten
Andere Länder, andere Sitten: Vor allem die Essensgewohnheiten waren sehr unterschiedlich. Spanier packt der Hunger erst spät am Abend gegen 22 Uhr, während den Schweden bereits am Nachmittag der Magen knurrt, berichten die Schüler. Bedenken, ins Ausland zu reisen, gab es kaum. „Ich war einfach ziemlich glücklich, ausgewählt geworden zu sein, und hatte nur Angst mich vor der Abreise mit Corona anzustecken“, berichtet Paula Ausborn, die eigentlich bereits zu Beginn der Pandemie an einem Frankreich-Austausch teilgenommen hätte.
Välkommen, schwedisch für herzlich willkommen, hieß es kürzlich für die letzten sieben Schülerinnen und Schüler, die sich auf den Weg nach Skandinavien machten. Forschen werden sie zu effizienten Bewegungsformen in Luft und Wasser inspiriert von der Natur. Weitere internationale Projekte folgen, da das Landrat-Lucas-Gymnasium bis 2027 eine akkreditierte Erasmus-Schule ist.
LLG sammelt Spenden
Der Krieg in der Ukraine und das Leid der Menschen beschäftige die Schulgemeinschaft des LLG sehr, schreibt Eva Mebus. Daher sammelt die Schüler- und Lehrerschaft bis zum 01.04. Spenden aller Art, um sie ukrainischen Flüchtlingen an der ukrainisch-rumänischen Grenze zur Verfügung zu stellen. Am Freitag 01.04. um 13 Uhr werden die Spenden von einemLkw abgeholt. Treffpunkt ist der Eingang zum großen Schulhof an der Peter-Neuenheuser-Straße.