Trotz MinusgradeLange Schlangen bei Weihnachtsausgabe der Leverkusener Tafel

Lesezeit 2 Minuten
Ausgabe in der Christuskirche: Weihnachtspakete von der Tafel. Foto: Ralf Krieger

Ausgabe in der Christuskirche: Es gibt Weihnachtspakete von der Tafel.

Die Leverkusener Tafel verteilt 1400 gespendete Weihnachtspakete in der Christuskirche. 

Der Andrang vor der Christuskirche in Wiesdorf ist groß, ebenso wie die Zahl der gespendeten Weihnachtspakete: 1400 Lebensmittelpakete sind keine Kleinigkeit, aber die Tafel bringt sie mittlerweile unter Beteiligung von vielen Helfern ohne Probleme unters Volk.

Christuskirche: Weihnachtspakete werden in einer Menschenkette weitergereicht.

Weihnachtspakete werden von Hand zu Hand weitergereicht: Freiwillige und das THW packen an.

Am Abend zuvor sind neben den Ehrenamtlern der Tafel und anderen Freiwilligen die Katastrophenhelfer vom THW (Technisches Hilfswerk) im Einsatz. Von Hand zu Hand in einer Menschenkette befördern sie die Pakete aus den Lastwagen ins Innere der evangelischen Christuskirche. Die Pakete kommen aus der Metro, dort werden sie wie immer einheitlich gepackt.

135 Päckchen von der Montanus-Realschule

Ihr Wert: etwa 25 Euro jeweils, gefüllt sind sie mit lange haltbaren Lebensmitteln und etwas Schokolade. Das Geld für die Aktion kommt von Bürgern der Stadt, den „Paketpaten“. 135 Päckchen haben Schülerinnen und Schüler der Montanus-Realschule gepackt. An der Schule gibt es eine Gruppe, die die Tafel nicht zum ersten Mal unterstützt. Ihre Aktion nennt sich „Weihnachten im Schuhkarton“.

Der zweite Vorsitzende Reiner Endlein sagt, dass die Spendenbereitschaft hoch war, es sei sogar mehr gekommen, als für die Weihnachtspakete benötigt werde. Für den Rest werde man Lebensmittel für die normale Tafel-Ausgabe einkaufen, sagt er.

In der Schlange stehen junge Frauen, Mütter, aber auch alte und Behinderte. Viele dem Anschein nach mit Migrationshintergrund.

Ausgabe in der Christuskirche: Weihnachtspakete von der Tafel. Foto: Ralf Krieger

Auch etwas Süßes ist in den Paketen.

Für den Vorsitzenden Adolf Staffe (86) ist die Weihnachtspakete-Ausgabe Routine. 2007 gab es die Spendenaktion zum ersten Mal, erinnert er sich. Damals gab es keine Einheitspakete, die Spender packten eigenhändig, was ihnen sinnvoll erschien – und manchmal, was weg musste, sagt Staffe.

Überkonfessionelle Inhalte

„Es konnte vorkommen, dass ein Moslem oder Jude eine Salami auspacken musste“, sagt er. Die heutigen Inhalte seien „überkonfessionell“ zusammengestellt.

Ausgabe in der Christuskirche: Weihnachtspakete von der Tafel. Foto: Ralf Krieger

Lange Schlangen trotz Kälte

Ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand sind Drängelgitter. So können die angemeldeten Paket-Empfänger nur in kleinen Gruppen in die Kirche zur Ausgabe. Und obwohl genauso viele Pakete da sind, wie es Tafel-Berechtigungskarten gibt, stehen die Leute um neun Uhr Schlange auf der Friedrich-Ebert-Straße fast bis zum Rathausvorplatz. Selbst am Freitag bei hier ungewohnter Kälte von minus neun Grad.

Vor einem Jahr waren die geflüchteten Ukrainer noch nicht dabei. Im Laufe des Jahres hätten sich 300 Bedürftige angemeldet, die vor dem von Russland angezettelten Krieg fliehen mussten, sagt Endlein. Seine Hoffnung: „Dass die Ukrainer nächstes Jahr wieder zu Hause Weihnachten feiern können.“

KStA abonnieren