Parkplätze am S-BahnhofWieder weniger Platz für Pendler in Rheindorf

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Zu eng für die Busse: Der Parkstreifen in der Kurve an der Solinger Straße muss verkürzt werden. Das kostet fünf Plätze.

Zu eng für die Busse: Der Parkstreifen in der Kurve an der Solinger Straße muss verkürzt werden. Das kostet fünf Plätze.

Leverkusen – Pendler kennen das seit jeher: Am Rheindorfer Bahnhof wird um jeden Parkplatz gekämpft. Umso ärgerlicher, dass wieder ein paar wegfallen, auf Anordnung der Bezirksregierung: Der Kurven-Parkstreifen an der Solinger Straße wird um 25 Meter gekürzt – macht fünf von acht Plätzen. Hintergrund ist die Beschwerde des wegen Insolvenz dort gar nicht mehr aktiven Leichlinger Busunternehmers Rainer Hüttebräucker. Er hatte im Dezember in Köln darüber geklagt, dass es in der Kurve am S-Bahnhof zu eng ist: Begegneten sich dort zwei Busse, müsse einer zurücksetzen. Die Bezirksregierung reagierte schnell; zwei Wochen später gab es einen Ortstermin mit Polizei und Stadt. Ergebnis: Die Situation „wird insgesamt als gefährlich eingestuft“, sagt Nicole Beißel von der Bezirksregierung.

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Die Straße sei dort gerade mal sechseinhalb Meter breit, und nicht siebeneinhalb, wie es im Prinzip vorgeschrieben ist. Im Scheitelpunkt der Kurve müsse deshalb mehr Platz geschaffen werden – zulasten des Parkstreifens für Pendler. Dieser Anweisung könne sich die Stadt nicht entziehen, sagte Friedhelm Laufs in der Bezirksvertretung. In der Stellungnahme seines Fachbereichs Straßenverkehrs steht: „Bei einem möglichen Unfall könnte die Stadt Leverkusen haftbar gemacht werden.“

Missmut bei der CDU

Besonders in der Rheindorfer CDU sorgt die weitere Verknappung der Pendler-Parkplätze für Missmut. Rüdiger Scholz erinnerte am Montagabend an die alte Forderung, das Problem mit einem großen Wurf zu lösen: dem Bau einer Parkpalette. Der Parkplatzmangel am S-Bahnhof habe sich schon kurz nach Eröffnung der Strecke eingestellt. Und die war 1991. Seitdem werde in Rheindorf an den Symptomen herumgedoktert, eine immer wieder geforderte große Lösung komme nicht zustande, kritisierte der Rheindorfer. Das alles sei zum Nachteil der Berufspendler, von denen viele keine Alternative zur ersten Etappe mit dem Auto hätten: Die Anbindung etwa nach Opladen mit der Buslinie 253 sei einfach nicht gut genug, vor allem in der Frühe. Daran sei zu arbeiten, nachdem die kommunale Wupsi den Fahrbetrieb auf der Linie vor einem Vierteljahr vom pleite gegangenen Beschwerdeführer Hüttebräucker übernommen hat.

Weitgehend unstrittig war unter den Politikern, dass die „kleine Lösung“ umgesetzt wird und nicht gleich der ganze Kurven-Parkstreifen zugunsten der Fahrbahn eingezogen und mit Halteverbotsschildern bestückt wird: So bleiben immerhin drei von den acht Plätzen erhalten. Die waren erst nach einem CDU-Vorstoß Ende 2018 entstanden. In Rheindorf muss eben um jeden Quadratmeter Parkraum gekämpft werden. Zumindest am S-Bahnhof.

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