Planfehler in LeverkusenSo stoppte ein Bürger den Bau von sechs Einfamilienhäusern

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Frank Pathe und Roland Hölzer am Köllerweg.

Frank Pathe und Roland Hölzer am Köllerweg.

  • Auf dem Grünland zwischen der Straße Am Köllerweg in Bergisch Neukirchen, der Balkantrasse und der Neukronenberger Straße sollten sechs freistehende Einfamilienhäuser neu gebaut werden.
  • Roland Hölzer, Umweltschützer aus Hüscheid, ist bekannt dafür, dass er städtische Bauverfahren kritisch überprüft.
  • Wir erklären, wie es ihm gelungen ist, das Bauverfahren erstmal zu stoppen – und welche Bedenken hinsichtlich der Planungen hat.

Leverkusen – Eigentlich sollte die Sache schnell über die Bühne gehen und die politischen Beschlüsse wurden auch schon weitgehend gefasst: Auf dem Grünland zwischen der Straße Am Köllerweg in Bergisch Neukirchen, der Balkantrasse und der Neukronenberger Straße sollten sechs freistehende Einfamilienhäuser neu gebaut werden. Am kommenden Montag sollte im Stadtrat der endgültige Beschluss für die Bebauung fallen, stattdessen muss nun wohl ein ganz neues Verfahren aufgestellt werden – wegen planerischer Fehler.

Ein Bürger hat dieses Vorhaben jetzt mit Hilfe der Bezirksregierung erstmal gestoppt. Roland Hölzer, Umweltschützer aus Hüscheid, ist bekannt dafür, dass er städtische Bauverfahren kritisch überprüft. Er ist Mitglied im neu gegründeten „Bürgerforum Grünes Leverkusen“. Dessen Sprecher Frank Pathe sagte, dass man etwas tun müsse, besonders, wenn ein städtisches Verfahren anscheinend nicht legal sei.

Strategie über Bezirksregierung geht auf

Hölzers Strategie, die Bezirksregierung über die Pläne der Bauverwaltung zu informieren, ist im Fall Köllerweg aus seiner Sicht aufgegangen. Die übergeordnete Kölner Behörde legte fest, dass es in diesem Fall kein so genanntes „beschleunigtes Verfahren“ geben dürfe. Im Beschleunigten Verfahren spart die Bauverwaltung Zeit, indem auf eine frühzeitige Bürgerversammlung verzichtet wird. Außerdem spart man sich den umfangreichen Umweltbericht, der schon manchen Investor genervt hat – und Bürger haben kein Recht darauf, dass ihre Einwände berücksichtigt werden.

Das muss die Bauverwaltung aber jetzt wohl alles doch noch organisieren. Eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung blieb unbeantwortet. Die genauen Gründe, weshalb die Bezirksregierung das Verfahren gestoppt hat, werden in dem Schreiben aus Köln nicht genannt, das dem „Leverkusener Anzeiger“ vorliegt.

Der Fehler der Verwaltung könnte sein, dass die Bauverwaltung fälschlich von einer Innenentwicklung ausgegangen ist, die etwa vorliegt, wenn ein Grundstück innerhalb einer Siedlung liegt. Die Wiese am Köllerweg liegt aber keinesfalls innen, sondern am Siedlungsrand. Mit neuen Häusern würde die Bebauung ausgeweitet.

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