Alternative zum „Ufo“ bleibt ein ZielBekommt Leverkusen ein neues Rathaus?

Das Rathaus
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Leverkusen – Wohin nur mit dem Rathaus? Seit Leverkusen kein wirkliches Rathaus mehr hat, sondern ein zweigeschossiges „Ufo“ über der Einkaufspassage „Rathaus-Galerie“, das seit 2010 die Verwaltungsspitze mit Büros und Tagungsräumen beherbergt, gibt es Überlegungen, diesen Zustand wieder zu ändern.
Zuletzt hatte Oberbürgermeister Uwe Richrath im Auftrag des Stadtrates ein Standortkonzept für die über das Stadtgebiet verteilten Ämter der Stadtverwaltung vorgelegt. Eine Aufgabe für die kommenden 15 Jahre, so hatte es bei dessen Vorstellung Anfang 2021 geheißen. Und sogleich hatte es auch Widerspruch gegeben.
Widerstand in der Musikschule
Vor allem die Idee, das Rathaus mit dem Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters und den Räumen für den Stadtrat und seine Gremien in die Musikschule an der Friedrich-Ebert-Straße zu verlegen, die bis dahin in den lange geplante Erweiterungsbau des Forums umgezogen wäre, stieß auf Ablehnung.

Die Musikschule in Wiesdorf könnte in einigen Jahren zum Rathaus werden.
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Schließlich war das alte Schulgebäude erst für die Musikschule modernisiert und umgebaut worden. Ein historisches Gebäude, repräsentativ und bürgernah, gerade richtig für das Stadtoberhaupt, so dagegen die Überlegung im Rathaus. Doch Musikschullehrer, -schüler und deren Eltern konnten sich dafür nicht begeistern.

Wo auf dem Barmer Platz heute Autos parken, könnte ein neues Rathaus entstehen, war die Idee der Linken im Rat.
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Nun hat Die Linke im Leverkusener Rat eine weitere Idee präsentiert – die allerdings gleich bei der ersten Beratung in den Papierkorb gefeuert worden ist: Einen Rathaus-Neubau am Barmer Platz, zwischen Hauptstraße und Chempark, mitten im neuen Verwaltungsschwerpunkt der Stadt.
Immerhin hat die Stadt Leverkusen vor kurzem erst die Wiesdorfer Arkaden und nach dem Elberfelder Haus auch das Barmer Haus als Bürohäuser von Bayer erworben, um hier rund 700 Arbeitsplätze von Verwaltungsmitarbeitern zu konzentrieren.
Dort, am vormaligen Standort der Bayer-Kolonie I, würde das Rathaus in der Keimzelle Leverkusens angesiedelt, so eine Idee der Linken. Und: „Die Kosten für den Neubau wären langfristig geringer als die Mietkosten in der Rathaus-Galerie und trotz der baurechtlichen Vorgaben durch die Seveso-III-Richtlinie möglicherweise auch günstiger als die Kosten für einen Umbau der bisherigen Musikschule zum Rathaus und einen dadurch bedingten Neubau der Musikschule.“
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Im Planungsausschuss der Stadt wurde der Antrag dennoch nicht wirklich zum Thema. Der Rathaus-Standort sei zurzeit kein vorrangiges Thema, befand CDU-Sprecherin Ina Biermann-Tannenberger. Gerade einmal sei die Aufregung in der Musikschule wieder abgeebbt, da müsse man das Thema nicht erneut aufwärmen. Woraufhin der Linken-Antrag ohne weitere Debatte mit breiter Mehrheit abgelehnt wurde.