Leverkusens StadtverwaltungUmzugskonzept wirft noch viele Fragen auf

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Der angekündigte Auszug der Stadtverwaltung aus dem „Ufo“ bereitet einigen Politikern Kopfzerbrechen.

Leverkusen – Der große Umzugsplan, den OB Uwe Richrath für die Stadtverwaltung entwickelt hat, findet nicht überall volle Zustimmung. Vor allem die Grünen hadern mit einigen Projekten, wie sich am Montagabend im Bauausschuss zeigte. Wie die Stadtverwaltung mit dem Thema Bürgerbüro umgeht, findet Roswitha Arnold „rückwärtsgewandt“, die Einrichtung weiterer Standorte ist in ihren Augen „vollkommen überflüssig“. Auch das „überaus wertvolle“ Bahnstadt-Gelände durch einen Verwaltungsneubau zu blockieren, sei falsch.

Wegen dieser Zweifel freut sich Arnold „sehr auf den Besuch“ von Michael Molitor in der Grünen-Fraktion. Der Mann ist Richraths Rechte Hand auch bei dem ganz großen Umzugsprojekt. Schon vor seiner Visite bei den Grünen erläuterte er mit Blick auf ein Verwaltungsgebäude am Rande der Bahnstadt in Opladen, dass die Stadt nur dort „mal etwas ganz Neues und Modernes bauen kann“. Alle anderen Gebäude gebe es ja schon.

Beifall aus Opladen

Für Markus Pott von (Opladen plus) ist der Bahnstadt-Plan die Erfüllung eines alten Traums. Dass Ersatz her muss für den Plattenbau in der Miselohestraße liege auf der Hand. Mit rund 10 000 Quadratmetern „ist das die größte Bürofläche, die wir haben“.

Dass die Stadtverwaltung das „Ufo“ verlassen will und damit die unübersehbaren logistischen Schwächen der beiden angemieteten Rathaus-Etagen in der vierten und fünften Etage des Einkaufszentrums lösen will, bereitet zumindest Frank Schönberger erhebliche Sorgen. Der CDU-Chef ist auch Vorsitzender der City-Werbegemeinschaft und sieht ganz schwere Zeiten auf den Einzelhandel in Wiesdorf zukommen. Der Auszug aus dem heutigen Rathaus verschärft seiner Ansicht nach ein Problem, das mit dem Umzug eines Teils des Bürgerbüros in die Luminaden gerade erst behoben werden soll: dass Teile der City wegen leerstehender Läden veröden.

Das Ufo ist auch für Unternehmen attraktiv

Auch hier versuchte Molitor zu beschwichtigen. Der Auszug aus dem Ufo „ist ja nicht von heute auf morgen“, die futuristisch anmutende Immobilie sei ganz sicher auch für manches Unternehmen attraktiv. Überzeugen konnte er Schönberger nicht. Dass der ursprünglich von Uwe Richrath ins Spiel gebrachte Plan, die darbende City C durch die Ansiedlung von Verwaltungseinheiten zu beleben, nicht weiterverfolgt wird, sei nur eine Momentaufnahme, erklärte Molitor. „Die City C haben wir sozusagen offengelassen“ – je nachdem, wie ein Konzept für die Revitalisierung der Passage aussieht, könne sich daran noch etwas ändern.

Benedikt Rees fragte sich, ob es so einfach ist, neben dem Forum einen Neubau zu errichten, der sich an den alten Plänen von Ulrich von Altenstadt orientiert und den unter Denkmalschutz stehenden Kultur-Komplex optisch nicht beschädigt.

SPD ist durchaus glücklich

Ina Biermann-Tannenberger indes sieht in der Neuordnung „viele tolle Ideen“. Nicht jedes Detail findet den Beifall der CDU – siehe Auszug aus dem Ufo. Aber darüber könne man in den nächsten Jahren noch reden. Auch die SPD sei durchaus glücklich mit dem Konzept, so Marie-Agnes Pütz. Feilen an der einen oder anderen Stelle müsse man wohl noch.

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Trotzdem sieht es ganz gut aus für das Konzept. Eine Entscheidung soll in der nächsten Sitzung des Stadtrats fallen. Er tagt am 22. März. Bis dahin muss Michael Molitor bei den Grünen noch Überzeugungsarbeit leisten.

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