Realschule Am StadtparkExperten empfehlen Neubau

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Diese Gebäudereihe der Realschule Am Stadtpark soll nach Ansicht der Stadtverwaltung komplett abgerissen werden.

Diese Gebäudereihe der Realschule Am Stadtpark soll nach Ansicht der Stadtverwaltung komplett abgerissen werden.

Leverkusen – Ein Schultrakt, der sich durch immer neue große Risse in den Wänden auszeichnet, und nebenan eine baufällige Sporthalle, die nicht ballwurfsicher ist. Eines der ältesten Schulgebäude in der Stadt, in den 1920er Jahren nach Plänen des Stadtbaumeisters Wilhelm Fähler errichtet, hat so seine Probleme.

Allerdings ist es weniger das denkmalgeschützte Hauptgebäude, in dem bis 1992 auch das dann aufgelöste Carl-Duisberg-Gymnasium untergebracht war. Vielmehr sind es später errichtete Erweiterungsbauten, mit denen sich die Realschule Am Stadtpark heute plagen muss, die dort schon 1923 als „städtische Mittelschule“ eingezogen ist.

Eindeutige Bewertung

Zwar wurde im Frühjahr 2020 der politische Grundsatzbeschluss gefasst, Abhilfe zu schaffen, was die Bauverwaltung auf insgesamt 48, 5 Millionen Euro in mehreren Bauabschnitten veranschlagte. Doch erst jetzt liegt eine Begutachtung der alternativen Möglichkeiten einer Sanierung der beiden am stärksten betroffenen Gebäude oder einem kompletten Abriss und Neubau vor. Die Bewertung durch die von der Stadtverwaltung beauftragten Aachener Architekten Hahn Helten fällt eindeutig aus: Eine Sanierung wäre wegen der schlechten Gebäudesubstanz unwirtschaftlich und würde viele funktionale Nachteile beibehalten, ein vollständiger Neubau wäre von den Nutzungsmöglichkeiten, der ökologischen Nachhaltigkeit und den Kosten her vorteilhafter.

Mit knapp 22 Millionen Euro wäre zu rechnen, um einen nordöstlichen Anbau (Gebäude III) an den Ursprungsbau sowie die zur Dhünn hin gelegene Sporthalle sowie einen sie verbindenden Gebäudeteil abzureißen und an nahezu derselben Stelle neu zu bauen. Die Kosten einer Sanierung im Bestand wären noch ein wenig höher.

Der Fachklassenbau könne schon aus statischen Gründen nicht erhalten werden, urteilen die Aachener Architekten. Auch ermögliche dessen Raumaufteilung nur eine geringere Klassengröße. Ein Neubau könnte hingegen mit neuen Raumstrukturen und aktueller Ausstattung einen zeitgemäßen Unterricht in Naturwissenschaften erlauben. Die neue Sporthalle könnte mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach selbst Energie erzeugen, von einer Fassadenbegrünung ganz zu schweigen.

Als sei dies noch nicht genug an Argumenten erinnert das Architektenbüro die an „die Verantwortung der öffentlichen Hand, möglichst wirtschaftlich und nachhaltig zu agieren“. Da wird den Leverkusener Kommunalpolitikern, die in den nächsten Wochen darüber zu entscheiden haben, kaum etwas anderes übrig bleiben, als sich für Neubauten zu entscheiden.

Die sollen dann ab etwa 2023 erreichtet werden. Schließlich ist die Katholische Hauptschule Im Hederichsfeld, die wegen Bauarbeiten an ihrem Gebäude in Opladen ausgelagert werden musste, noch am Stadtpark mit einquartiert und muss erst zurückkehren, ehe in Wiesdorf Schulgebäude abgerissen werden.

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Insgesamt erwartet die Stadtverwaltung, dass sich die Arbeiten an der Realschule bis zum Ende des Jahrzehnts hinziehen werden. Aktuell sind andere Aufgaben eiliger. Vorrangig bearbeitete werden in der Bauverwaltung jetzt ohnehin zunächst die Hochwasserschäden, die im Juli an zahlreichen Schulbauten entstanden sind.

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