AusstellungKünstlerin regt mit Arbeiten in der Schlebuscher Friedenskirche zum Nachdenken an

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Ellen Loh-Bachmann vor ihrer Arbeit „Zufall der Geburt, Triptychon“ in der Friedenskirche, Schlebusch

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Dialog ist die Grundvoraussetzung eines friedlichen Miteinanders. Ellen Loh-Bachmanns Ausstellung regt zum Nachdenken an.

„Kunst wird die Welt vielleicht nicht retten, aber sie eröffnet Raum für Dialog, für einen ästhetischen Erfahrungsraum des friedlichen Miteinander“, sagt Ellen Loh-Bachmann.

Die Künstlerin stellt seit dem 11. Oktober einen Teil ihrer Arbeiten in der Friedenskirche in Schlebusch aus unter dem Titel: „Eloba Welt“. Ihre Bilder sind klar und entspringen oft dem, was Loh- Bachmann auf ihren Reisen erfährt und erlebt. Die Arbeiten sind bunt, ein wenig geheimnisvoll. Sie stehen für den Dialog untereinander.

Künstlerin bereiste alle Länder der EU

Schaut man genau hin, findet man in fast allen Bildern ein angedeutetes Seil, das die Verknüpfung symbolisiert.  „Ich war bereits in allen EU-Ländern“, verrät sie. So inspirierte sie in Litauen der Berg der Kreuze zum gleichnamigen Bild. In Bulgarien stellte sie fest, dass es sehr viele Statuen und Denkmäler gibt, die Frauen verehren.

Sie sind alle mit einem Vogel dargestellt. Beides fand als Bild Einzug in ihre Europaserie.  Farbenfroh und ausdruckstark erzählen die Bilder von Freude, dem Dialog untereinander, aber auch von Krieg und einer Zukunft, die wir mitgestalten müssen um sie zu schaffen.

Viele Themen sind zeitlos

Einige Themen, die bereits vor geraumer Zeit auf Leinwand gebannt wurden, bekamen in letzter Zeit wieder eine besondere Bedeutung. Ein Bild, das vier unserer Weltreligionen friedlich vereint, gewinnt vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse in Israel eine ganz andere Tiefe. Es wird zur Hoffnung eines Tages, die glaubensbedingten Konflikte überwinden zu können. Neben den Bildern können die Besucherinnen und Besucher aber auch Skulpturen bewundern.

Eine weiße Kugel, beschrieben mit dem Wort „Freiheit“ ist von einem Riss durchzogen. Diese Freiheit, die für uns eine Selbstverständlichkeit darstellt, gilt jedoch nicht für alle Menschen auf unsere Erde.

Dafür steht besagter Riss, um uns daran zu erinnern, dass eben nichts selbstverständlich ist. Das Wort Freiheit steht dort in 100 Sprachen geschrieben. Die Künstlerin gab die Frage nach den Übersetzungen in die unterschiedlichen Sprachen weiter und bekam Antworten von vielen verschiedenen Menschen. Ein Banner im Hintergrund, auf dem das Wort Frieden in 130 Sprachen geschrieben steht, vervollständigt das  Gesamtbild.

Biografie fließt manchmal mit ein

Loh-Bachmann verarbeitet auch autobiografische Elemente in ihren Arbeiten. So lebte sie einige Zeit in Mexiko-Stadt. Eine Erinnerung daran findet sich in der Gestaltung des Mexiko-Käfers wieder, der im Gemeindesaal zu finden ist. Als Ausstellungsfläche werden der Eingangsbereich, des Foyer des Gemeindesaals vor der Küche und der Gemeindesaal selbst genutzt.

Das Eröffnungsbild hängt im Gemeindesaal an der Wand. Es heißt „Zufall der Geburt, Triptychon“ und steht dafür, dass es reiner Zufall ist, wo wir das Licht der Welt erblicken. Ins Auge sticht der Bauch einer Frau, in dem alle Nationen dieser Erde vertreten sind. Er steht dafür, dass es egal sein sollte, wo wir herkommen. 


Ausstellung noch bis 02.02.24 zu besichtigen

Interessierte können die Ausstellung noch bis zum 2. Januar 2024 in der evangelischen Friedenskirche, Merziger Straße 2-4, in Schlebusch besichtigen. Die Öffnungszeiten sind: Donnerstag, 30. November, und Donnerstag, 14. Dezember, von 17 bis 19 Uhr und sonntags von 10 bis 11 Uhr, außer am 26. November, 24. und 31. Dezember, oder nach Vereinbarung. Ellen Loh-Bachmann vereinbart auch persönliche Termine unter 0171 / 7747171- 

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