Den Bedenken zum TrotzSchlebuscher Gezelinschule soll abgerissen werden

Lesezeit 3 Minuten
Das alte Schulhaus an der Bergischen Landstraße/Opladener Straße soll Neubauten für die Schule weichen.

Das alte Schulhaus an der Bergischen Landstraße/Opladener Straße soll Neubauten für die Schule weichen.

  • Der Altbau der Schlebuscher Gezelinschule ist sanierungsbedürftig.
  • Die Bezirksvertretung hat sich nun trotz einiger Bedenken für den Abriss des historischen Schulhauses entschieden.
  • Bis Februar 2026 soll an gleicher Stelle ein neues Schulgebäude samt Sporthalle entstehen.

Schlebusch – Die Zeichen stehen auf Abriss an der Schlebuscher Gezelinschule. Das Planungsbüro Hahn Helten Architektur (HHA Planung) aus Aachen hat für die Stadt die zwei Varianten geprüft, wie der Standort der stark sanierungsbedürftigen und zu kleinen Schule erhalten werden kann. Variante 1: Sanierung. Variante 2: Abbruch und Neubau. Beide wurden Politikern und Schulvertretern in einer gemeinsamen Veranstaltung vorgestellt.

Der Kostenfaktor entscheidet

„Ich bin da reingegangen und habe mir gedacht: Das historische Gebäude müssen wir unbedingt erhalten, das gehört zu Schlebusch“, berichtet Tim Feister (CDU) am Donnerstagabend in der Bezirksvertretung III. Und rausgekommen ist er mit der klaren Erkenntnis: „Variante 2 ist auf jeden Fall zu bevorzugen.“ Woher der Sinneswandel? Zum einen ist da der Kostenfaktor: Die Sanierung wird mit 23 Millionen Euro veranschlagt, plus der Unsicherheit, die bei alten Gebäuden immer mitspielt. Der Neubau soll 19 Millionen Euro kosten und noch dazu schneller zu realisieren sein.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wichtiger ist den Politikern aber der pädagogische Aspekt: Das neue Gebäude soll eine Sporthalle bekommen, die die bestehende Schule nicht hat, die Räume sollen funktioneller aufgeteilt werden, wie es für einen modernen Unterricht nötig ist. „Wir können für das gleiche Geld ein dauerhaftes Provisorium schaffen oder einen dauerhaften Schulstandort“, fasst Benedikt Vennemann (FDP) zusammen. Das sehen auch SPD und Grüne so, allerdings mit Zähneknirschen. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir die Standortfrage intensiver geführt hätten, auch erst einmal gegen den Druck der Eltern“, so Christoph Kühl (Grüne). „Aber es ist ja der Wille, dass an dieser großen Kreuzung eine Schule stehen muss und wenn es um die Pädagogik geht, dann muss es Variante 2 sein.“

Eine Baustelle bis ins Jahr 2026

Der Neubau in Variante 2 besteht aus zwei Gebäudeteilen: Die Sporthalle ersetzt das bisherige Hauptgebäude an derselben Position. Daran schließt das neue Schulgebäude an. Darin liegen im Erdgeschoss die Verwaltung, die Mensa und die Küche, die Unterrichtsräume im ersten und zweiten Obergeschoss. Jeweils zwei Klassenräume sind dort mit einem Förderraum und einem Gruppenraum verknüpft. Gebaut werden soll zunächst der neue Unterrichts- und Mensatrakt. In der Bauzeit könnte der Altbau weiter genutzt werden, nach dem Umzug in das neue Gebäude werde dieser dann abgerissen und an dessen Stelle die Turnhalle gebaut.

Die Arbeiten könnten also im laufenden Betrieb erfolgen. Einen genauen Zeitplan sieht die Planung nicht vor. Das Gutachten stellt in Aussicht, dass bei einem Baubeginn im März 2021 mit einer Fertigstellung im Februar 2026 gerechnet werden kann. (stes)

Kein guter Standort

Auch Michael Hüther (SPD) ist unzufrieden. Ein Neubau an gleicher Stelle sei nicht die Entscheidung, die der Rat getroffen habe, als es um die Erhaltung des Schulstandortes ging. Damit sei auch das Gebäude gemeint gewesen. Die Entscheidung für einen Neubau sei pädagogisch sinnvoll, der Standort sei es nicht. Bereits nach der Infoveranstaltung hatte die Stadt den Wunsch zu Protokoll genommen, dass die Gestaltung der Fassade zumindest an das historische Gebäude erinnern möge. „Für einen Neubau wäre aber eine drei- bis vierzügige Schule in der nahen Umgebung deutlich sinnvoller“, betont Hüther. Aber diese Diskussion sei „tot“ befinden die Bezirksvertreter und stimmen bei Enthaltung der SPD für die zweite Variante: Abbruch und Neubau.

KStA abonnieren