SPD-VorstoßLeverkusener Mieter sollen mehr Balkon-Kraftwerke bekommen

Bisher kommt Mieterstrom bei der WGL nur vom Dach, wie hier in Rheindorf-Nord.
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Leverkusen – Für Balkon-Kraftwerke hat die WGL zwar schon einmal bei ihren Mietern geworben – aber von einer flächendeckenden Versorgung ist man noch weit entfernt. Die SPD-Ratsfraktion will mit Blick auf die Energiekrise jetzt mehr Zug in die Sache bringen und fordert, dass die städtische Wohnungsgesellschaft in ihrem kompletten Bestand prüft, ob die kleinen Solar-Einheiten angebracht werden können.
Dieser Check sei für Mieter sicherlich aufwendiger als für den Vermieter – deshalb solle sich die WGL darum ebenso kümmern wie um die etwaige Beauftragung eines Elektrikers, um die Anlagen zu installieren. Bei der WGL könnten auch Sammelbestellungen für die Balkon-Kraftwerke organisiert werden, regen Fraktionschefin Milanie Kreutz und die sozialpolitische Sprecherin Laura Willsch an.
Wer zahlt, ist Sache der WGL
Wer die Balkon-Kraftwerke – sie bestehen aus einem oder zwei Standard-Solarmodulen und kosten um die 1000 Euro – am Ende bezahlt, soll die WGL entscheiden. Sie könnte die Investition ihren Mietern überlassen oder selbst investieren und die Kosten dann als Modernisierung umlegen.
Die Sparkasse spart Strom
Die Energiekrise wird Leverkusen ein kleines Wahrzeichen kosten, zumindest nachts: Die „Lever-Kugel“ auf dem Ludwig-Erhard-Platz am Südende der City wird zwischen 22 und 5.30 Uhr nicht mehr beleuchtet. Das berichtete am Mittwoch Dierk Hedwig, Sprecher der Sparkasse. Das Geldinstitut betreibt die Leuchtkugel, die zu allen möglichen Werbezwecken dient. Auch andere beleuchtete Werbeanlagen will die Sparkasse abschalten, und zwar von 22 bis 16 Uhr.
Die Filialen und die Zentrale der Sparkasse würden ab sofort auf nur noch 25 Grad herunter gekühlt und im Winter im Einklang mit den Vorgaben der Bundesregierung auf höchstens 19 Grad beheizt, so Hedwig. Auch bei der Innenbeleuchtung und der Warmwasser-Bereitung werde gespart.
Schließlich ruft die Sparkasse zu einem Energiespar-Wettbewerb unter ihren Beschäftigten auf. „Wir sind optimistisch gestimmt, mit diesem Maßnahmenbündel – ergänzt um den Wettbewerb – unseren Energieverbrauch um bis zu 20 Prozent senken zu können. Wir hoffen, dass viele Menschen und Unternehmen in Leverkusen unserem Beispiel folgen und ebenfalls Energie einsparen“, so Jennifer Adam, die neue Nachhaltigkeitsmanagerin der Sparkasse. (tk)
Die Solarmodule am Balkon, aus denen der Strom direkt über eine Steckdose ins eigene Wohnungsnetz eingespeist werden kann, wären eine einfache und schnell zu verwirklichende Ergänzung zur Mieterstrom-Initiative bei der WGL. Nach Angaben des kaufmännischen Geschäftsführers Dieter Roeloffs hat das Unternehmen 800 Wohnungen identifiziert, die mit eigenem Strom versorgt werden könnten.
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Beim Mieterstrom-Modell stehen die Sonnenkollektoren allerdings in der Regel auf dem Dach, die Montage ist somit wesentlich aufwendiger und kann auch nicht so schnell umgesetzt werden. Bisher gebe es rund 30 solcher Verträge, so Roeloffs. Die WGL schaue sich jedes Dach an, wenn eine Modernisierung ansteht.