Leverkusen – „Mein Onkel ist in Rheindorf-Nord an einem Spielplatz abgestochen worden“, sagt Ines M. (Name von der Redaktion geändert), als sie vollkommen aufgelöst am Freitagmorgen in der Redaktion des „Leverkusener Anzeiger“ anruft.

Die Polizei bestätigt, dass es am Donnerstag zu einem solchen Vorfall in dem Leverkusener Stadtteil gekommen ist. Zurzeit laufen die Ermittlungen der Behörde, der Fall soll laut Aussage des Polizeipressesprechers bei der Staatsanwaltschaft liegen.

Wenig Überlebenschancen

„Die Ärzte machen uns wenig Hoffnung, dass mein Sohn überleben wird. Er liegt nach einer Operation im Schlebuscher Krankenhaus, seine Leber ist total zerrissen und die Ärzte haben ihn in ein künstliches Koma versetzt“, sagt auch die Mutter des Opfers, als sie gerade unterwegs zum Arzt ist. „Als Mutter bin ich total fix und fertig, habe in der letzten Nacht kaum geschlafen.“ Eine weitere Operation zur Rettung seines Lebens soll am Freitag auf dem Plan gestanden haben.

Nach Berichten der Familie ist es zu einem Streit zwischen dem 45-Jährigen Opfer und einem Nachbarn der Mutter an der Peenestraße gekommen. Hintergrund soll ein Scheibenwischer an einem Auto gewesen sein, den ein Kind abgebrochen haben soll. Während der Auseinandersetzung soll ein weiterer Mann dazu gekommen sein. Er soll unvermittelt ein Messer gezogen, das Opfer zu Boden geworfen und mehrmals auf den Mann eingestochen haben.

Nach derzeitigem Stand der Polizei soll es sich bei dem Täter um einen 24-Jährigen  handeln. Die Beamten nahmen den Beschuldigten vorläufig fest. Weitere Personen sollen an dem Streit zwischen den Männern beteiligt gewesen sein.

„Auch die Kinder am Spielplatz sind ganz geschockt, weil sie das Ganze ja auch beobachtet haben“, sagt die Nichte des Niedergestochenen. „Wir können einfach nicht verstehen, wie ein Streit um einen abgebrochenen Scheibenwischer so eskalieren konnte, so dass ein Messer gezückt wird.“