StudieIn Leverkusens leere City C sollen viel mehr Wohnungen

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Blick von der City C auf die Christuskirche in Wiesdorf

Der Blick von der City C auf die Christuskirche soll frei werden.

In der City stehen immer mehr Ladenlokale leer. Handel ist deshalb laut einer neuen Studie für die City C keine Option mehr. Zunächst soll der Bereich im Norden der Ladenpassage aufgeräumt werden.

Der runde, gläserne Pavillon zwischen Rialto-Boulevard und Friedrich-Ebert-Platz ist noch das geringste Problem. Eher stören schon die baulichen Ausläufer der alten City C und das Sammelsurium von Pflanztrögen, Fahrradständern und Betonmäuerchen das Bild und den Eindruck. Hier will Björn Krischick ansetzen. Der Chef der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort (SWM) hat sich am Dienstag das Okay des Aufsichtsrats geholt für ein Konzept, das vom Bochumer Architekturbüro Rübsamen entwickelt worden ist. 

Darin werden nicht nur die grundsätzlich möglichen Entwicklungsschwerpunkte für die in weiten Teilen leerstehende Einkaufspassage skizziert. Es geht ausdrücklich auch um schnell umsetzbare erste Schritte. Nach vielen Jahren, in denen phasenweise nur hinter den Kulissen etwas geschah, soll nun schnell etwas zu sehen sein: Der Eingang zur City C wird aufgeräumt. Gedacht ist an eine neue Gestaltung des nördlichen Bereichs.

Bisher eine öde Fläche

Der ist zwar prinzipiell ein Platz, sieht aber nicht so aus. Aus der öden, mit niedrigen Gebäuden und uneinheitlicher Stadtmöblierung irgendwie strukturierten Fläche soll ein Bereich werden, in dem man sich gern aufhält. Dazu gehört, dass die Sichtachse nach Westen, zur Christuskirche, betont wird. Die ist bisher vom Rialto-Boulevard aus gar nicht zu sehen. Eine vertane Chance: Das evangelische Gotteshaus ist eines der wenigen architektonischen Highlights in der Wiesdorfer Innenstadt.    

Wir haben konstruktiv überprüft, ob Bäume eingesetzt werden können
Björn Krischick, Chef der SWM

Wer den Untergrund des Sprengels kennt, in dem auf zwei Etagen die alte Andienung der Einkaufspassage und die Tiefgarage lauern, weiß um die technischen Probleme, auf die ein Umbau der Oberfläche stößt. Man habe schon „konstruktiv überprüft, ob Bäume eingesetzt werden können“, berichtete am Dienstag Björn Krischick. Es scheint möglich zu sein. 

Der neue, einladende Dreh- und Angelpunkt soll aber nicht nur eine kosmetische Verbesserung bedeuten. Mit Blick darauf, was in der seit Eröffnung der Rathaus-Galerie vor reichlich einem Jahrzehnt unvermietbaren City C in Zukunft möglich ist, wird er auch strategisch wichtig. Ebenfalls mit Bezug auf die Rübsamen-Studie sehen Krischick und sein SWM-Team das Ensemble am ehesten als Wohnstandort. Büros kommen weniger in Frage. Dabei dürften auch die Pläne für das Post-Gelände eine Rolle spielen, wo wegen des Lärms von der Stadtautobahn keine Wohnungen hin können und deshalb über kurz oder lang ein reines Büroviertel entstehen und wohl jeden Bedarf befriedigen wird. 

Bus und Bahn sind nah

In der City C ließe sich mehr Abstand halten zum Europaring. Und wegen der Nähe zu Bus und Bahn wäre Wohnen auch attraktiv. Der Blick auf das andere Großprojekt, Gernot Paeschkes „Montanusquartier“ im Südwesten der City C, zeigt außerdem, dass Wohnen Wiesdorfs Zukunft bestimmen wird. Ein Indiz: Auch dort wird es mit Blick auf die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln viel weniger Parkraum geben als früher üblich und notwendig.   

Außer Wohnungen könnte in der früheren Einkaufspassage ein Lebensmittelladen untergebracht werden, außerdem eine Kindertagesstätte. Auch das müsse noch weiter untersucht werden, sagte Krischick. Für Stefan Hebbel – der CDU-Fraktionschef führt auch den Aufsichtsrat der 100-prozentigen Stadt-Tochter SWM – ist dieser erste Aufschlag Anlass für neuen Optimismus: „Künftig wird in der City C nicht mehr der Leerstand gemanagt, sondern die Belebung gefördert.“ Schon im Frühjahr soll man das sehen können. 

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