Umstrittene Gas-Pipeline um LeverkusenLagerplätze sollen renaturiert werden

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Die Rohre müssen irgendwo gelagert werden. Muss das aber auf landwirtschaftlicher Fläche sein?

Die Rohre müssen irgendwo gelagert werden. Muss das aber auf landwirtschaftlicher Fläche sein?

  • Für die Verlegung der Gasleitung müssen Lagerplätze auf landwirtschaftliche Flächen errichtet werden.
  • Die Stellen sollen aber renaturiert werden, heißt es.
  • Nur die Lagerfläche in Burscheid-Dürscheid dient anderen Zwecken. Was das Unternehmen dort plant, erfahren Sie bei uns.

Leverkusen – Die Vorbereitungen für die Verlegung der Hochdruckgasleitung laufen. Inzwischen sind die meisten Lagerplätze auf Weiden und Äckern eingerichtet. Ob es nötig sei, dass dafür wertvolles Land missbraucht werde, wollte ein Leser wissen. Es gebe auch in Leverkusen ungenutzte Industriebrachen.

Eine Nachfrage bei der Pipeline-Gesellschaft Open Grid Europe (OGE) ergab, dass man die Lagerplätze wegen des Bauablaufs in unmittelbarer Nähe zur Pipeline-Trasse anlege. Außerdem käme man mit weniger Lkw-Verkehr während der Bauphase aus. Die Lagerplätze würden anschließend renaturiert, also in den Originalzustand zurückversetzt.

Unternehmen will Rohre zerlegen

Alle Lagerplätze sind Teil des Planfeststellungsbeschlusses, also längst genehmigt. Anders der Zerlege- und Lagerplatz im Landschaftsschutzgebiet in Burscheid-Dürscheid. Diesen Bau hat erstmal die Rheinisch-Bergische Kreisverwaltung stillgelegt, er ruht bis heute. Dort will die OGE ein Teilstück ihrer alten Gasleitung zu Schrott verarbeiten. Der Sprecher der Essener Gesellschaft sagt, man entnehme ein 3,6 Kilometer langes Rohr.

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Das Rohr mit 70 Zentimeter Durchmesser liegt parallel der neuen Trasse und nahe der Stadtgrenze zwischen Pattscheid, Atzlenbach, Schöne Aussicht, Kamp, Lichtenburg, Mathildenhof, Fettehenne bis Uppersberg. Die bestehende Leitung, Baujahr 1954, steht mit 25 Bar unter einem noch vergleichsweise niedrigen Druck. Durch die neue Leitung, Durchmesser 90 Zentimeter, wird das Gas mit 70 Bar gepresst.

Am Zerlegeplatz in Dürscheid wird man nicht nur mit Stahl, sondern auch mit Sonderabfall umgehen. Die alten Rohre werden dort in sechs Meter lange Stücke zerteilt und in Container geschoben. Sie sind mit einer Schicht Bitumen isoliert, die laut Open Grid schadstofffrei sein soll. Weshalb die Arbeit dann nicht bei einem örtlichen Recyclingunternehmen gemacht wurde, sondern eine Wiese im Landschaftsschutzgebiet herhalten musste, bleibt offen.

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