Verkehrsunfallstatistik 2020Weniger Unfälle - illegale Autorennen weiter im Fokus

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist auch in Leverkusen 2020 drastisch zurückgegangen.
Copyright: Britta Berg
Leverkusen – Die Pandemie hat spürbare Auswirkungen auf die Anzahl und mitunter auch die Art und Weise der Verkehrsunfälle in Land, Region und Stadt. Das zeigt die entsprechende Statistik für 2020, die nun im Polizeipräsidium Köln präsentiert wurde. Insgesamt gab es gegenüber 2019 exakt 877 Unfälle weniger in Leverkusen (4583 gegenüber 5460). Das entspricht einem Rückgang von 16,1 Prozent. Und einem beinahe historischen Tief, denn: Nie innerhalb der vergangenen Dekade lag dieser Wert unter 5000.
Tiefster Wert der Dekade
Das hat nach Aussage von Werner Gross als Leiter der Direktion Verkehr im Bereich Köln und Leverkusen natürlich auch Auswirkungen auf die Zahl der verunglückten Personen: Diese sank im vergangenen Jahr um 20,3 Prozent, beziehungsweise von 627 auf 500 im Vergleich zu 2019. Auch das ist der mit Abstand niedrigste Wert innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Während 2019 vier Personen auf den Straßen Leverkusens bei Unfällen ums Leben gekommen waren, war es 2020 eine. Die Zahl der Schwerverletzten sank von 114 auf 83.
Das könnte Sie auch interessieren:
Konkrete, coronabedingte Gründe für diese generell rückläufige Entwicklung der Unfallzahlen seien der entfallende Feiertagsverkehr über Weihnachten und Neujahr, die entfallenen Wochenendausflüge in die Region oder das benachbarte Ausland sowie der entfallene Winterurlaub – ganz abgesehen von der Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice und den dadurch weniger gewordenen Fahrten mit Kraftfahrzeugen.
Autobahnkreuze als Unfallschwerpunkte
Ein Unfallschwerpunkt in der Stadt Leverkusen selbst ist laut Werner Gross zwar nicht auszumachen. Dafür aber blieben die Unfallschwerpunkte auf den Autobahnen rundherum die altbekannten entlang der A 1, A 3 und der A 4 – inklusive des Leverkusener Autobahnkreuzes. Die Liste der Ursachen für Autobahnunfälle sind vor allem zu geringer Abstand, überhöhte Geschwindigkeit und das Nebeneinanderfahren.
Apropos überhöhte Geschwindigkeit: Die sei auch bei den nach wie vor zu beobachtenden illegalen Autorennen in Leverkusen und Köln ausschlaggebend für Unfälle. „Diese Taten werden wir weiterhin konsequent verfolgen und hart bestrafen“, betonte Werner Gross.
Prävention beim Fahrradverkehr
Ein weiterer Fokus liege zudem auf dem Fahrradverkehr. Diesbezüglich gab es 2020 „kaum“ Veränderungen bei Unfällen (315 anstatt 328 in Leverkusen). Dieser Wert ist seit Jahren – mit leichten Schwankungen – eher ansteigend und auch 2020 im Vergleich zu den Vorjahren nicht nennenswert rückläufig, da viele Menschen im Lockdown das Fahrrad eben als Verkehrsmittel ihrer Wahl benutzten. Angesichts einer mehr und mehr vonstatten gehenden Verkehrswende sei ein großer Teil der Präventionsarbeit der Polizei darauf ausgerichtet.
Letztendlich, das stellte Werner Gross klar, lasse sich niemand bei der Polizei von den durch die Pandemie beeinflussten 2020er Zahlen täuschen. Er hoffe indes umso mehr, dass „wir alle etwas aus dieser Zeit mitnehmen und lernen: nämlich das Rücksichtnehmen auf die Mitmenschen.“