Hohe Lebenshaltungskosten, die Wirtschaftsflaute sowie Kriege und Krisen sind der Kontext, in dem das Weihnachtsgeschäft beginnt.
WeihnachtsgeschäftEinzelhandel in Wiesdorf sieht mit Hoffen und Bangen auf Adventswochen

Der Weihnachtsmarkt in Wiesdorf (Archivbild aus dem Jahr 2023)
Copyright: Ralf Krieger
Der Einzelhandel blickt mit Hoffen und Bangen auf die kommenden Wochen – und Wochenenden – bis Weihnachten. Denn wie überall sind diese Wochen auch für die Leverkusener Geschäftswelt von überragender Bedeutung für den Jahresgesamtumsatz. Branchen wie der Spielzeug- oder der Buchhandel verbuchen in den Adventswochen ein Viertel ihres Jahresumsatzes.
Die „Black Week“ mit Rabatt-Aktionen ging in diesem Jahr nahtlos ins Weihnachtsgeschäft über. Das lockte auch in Wiesdorf die Menschen in die City, zumal der erste Adventssonntag ein verkaufsoffener war. Der Handel zeigte sich am Sonntagabend zum Ende des ersten Adventswochenendes nach den Worten der Niederlassung Rheinland des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen jedenfalls „zurückhaltend optimistisch.“
Allzu pessimistisch solle man nach der Bilanz des ersten Adventswochenendes noch nicht auf die gesamte Adventszeit schauen, so Marcus Otto, der in Bergisch Gladbach ansässigen Niederlassung Rheinland des Verbandes. „Die vergangene Woche stand zwar noch unter dem Oberbegriff der ‚Black Week‘ und lockte vor allem Schnäppchenjäger. Doch auch an diesem Wochenende haben Kundinnen und Kunden zum Teil schon beherzt zugegriffen. Das richtige Weihnachtsgeschäft erwarten wir aber in den kommenden Wochen“, so Otto.
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Unter den bereits jetzt besonders nachgefragten Artikeln nennt der Verband Unterhaltungselektronik, Computer – elektronische Soundbars, Notebooks und elektrische Küchengeräte. Warme Winterjacken sind nach den recht kalten Tagen im späten November im Bekleidungssegment ebenso gefragt wie Festtagsmode.
Frank Schönberger, Vorsitzender der Werbegemeinschaft City, freute sich über den Weihnachtsmarkt in der Fußgängerzone. „Der Weihnachtsmarkt ist eine tolle Veranstaltung. So etwas beflügelt auch den Handel“, so Schönberger, nach dessen Eindruck die Fußgängerzone am Wochenende „überwältigend voll“ war.
Guido Niggemann, der ein Fachgeschäft für Berufsbekleidung auf der Hauptstraße betreibt und zudem zweiter Vorsitzender der Werbegemeinschaft City ist, hat dagegen einen sehr viel kritischeren Blick auf die Entwicklung und Situation des Einzelhandels in Wiesdorf. Niggemann, dessen Geschäft etwa 150 Meter westlich von der ehemaligen Kaufhof-Filiale in der Hauptstraße liegt, sagte dem „Leverkusener Anzeiger“: „Für die Einzelhandelsgeschäfte hier beklage ich die fehlende Anbindung unserer Straße an die City.“
Der Kundenstrom bleibe an normalen Tagen in der Fußgängerzone und bewege sich etwa bis auf die Höhe des Eingangs in die Luminaden. Schon an der früheren Kaufhof-Filiale, Ecke Wiesdorfer Platz/Breidenbachstraße, sei das hingegen „wie abgeschnitten. In die Hauptstraße kommt niemand einfach so zum Schaufensterbummel, nur, wer gezielt zum Beispiel unser Fachgeschäft aufsucht, findet hierher.“ Das sei auch am vergangenen verkaufsoffenen Wochenende nicht anders: „Verkaufsoffene Sonntage bringen uns gar nichts.“
Aus der Leitung der Rathaus-Galerie war am Montag keine Stellungnahme zum Verlauf des Starts in das Weihnachtsgeschäft zu erhalten.

