Nach der HitzewelleKartoffelernte in Gefahr – Preise bereits deutlich höher

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Kartoffelernte

Nach der historisch schlechten Kartoffelernte 2018 droht die Erntemenge auch in diesem Jahr wegen des zu trockenen Wetters niedrig auszufallen. 

Düsseldorf – Nach einem massiven Preisanstieg für Kartoffeln wegen der Hitze brauchen die Anbauer jetzt dringend Regen. Die Äcker kämpften mit den Auswirkungen zweier Hitzesommer in Folge, sonst drohten erneut Ernteeinbußen. „Wenn es weiter heiß und trocken bleibt, werden die Probleme sehr groß“, sagte Horst-Peter Karos, Geschäftsführer beim Bundesverband der Obst-, Gemüse- und Kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK).

Bereits im vergangenen Jahr war die Ernte in Deutschland mit 8,92 Millionen Tonnen Kartoffeln laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft historisch schlecht ausgefallen. In den Jahren zuvor lag die Erntemenge jeweils deutlich über 10 Millionen Tonnen. Laut dem Statistischen Landesamt sind die Kartoffelpreise in NRW im Juli im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel in die Höhe geschnellt.

Der Grundwasserpegel habe sich wegen der langen Trockenheit signifikant gesenkt. Die Äcker hätten sich vom heißen Sommer 2018 nicht erholt, so Karos. Die Rekordhitze der vergangenen Wochen habe die Bedingungen verschlimmert. Bei extremen Temperaturen können Kartoffeln nicht wachsen.

Wie genau die Ernte in diesem Jahr ausfallen wird, hänge massiv vom Niederschlag und den Temperaturen im August ab. Weitere Preisanstiege wären nicht nur für die Endverbraucher, sondern auch für die Unternehmen problematisch, die Kartoffeln weiterverarbeiten. Sie seien schon im Vorjahr nur durch extreme Sparsamkeit über die Runden gekommen, sagte Karos.

Die Nachfrage nach Kartoffeln bleibe aber hoch. Das freut Franz-Josef Dickopp, den Vorsitzenden der Rheinischen Erzeugergemeinschaft Kartoffeln (REKA): „Das ist gut und zeigt, dass gute, regionale Ware wertgeschätzt wird.“ Der Pro-Kopf-Verbrauch an Kartoffeln lag imn Wirtschaftsjahr 2017/18 nach Angaben des Bundesinformationszentrums bei 60,4 Kilogramm und damit etwas höher als in den Jahren zuvor. (dpa, ps) 

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