Ausgabe mit viel AbstandWipperfürther Tafel öffnet nach Corona-Zwangspause wieder

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Einweghandschuhe waren schon vor Corona bei der Wipperfürther Tafel Pflicht, nun kommt auch noch Mundschutz dazu.

Einweghandschuhe waren schon vor Corona bei der Wipperfürther Tafel Pflicht, nun kommt auch noch Mundschutz dazu.

Wipperfürth – Vor rund einem Monat musste die Wipperfürther Tafel ihre Türen wegen der Corona-Pandemie schließen. Am kommenden Mittwoch, 22. April, werden in der Memellandstraße 2 erstmals wieder Lebensmittel ausgegeben. „Wir sind froh, dass wir unsere Kunden wieder begrüßen können.

Nach rund vier Wochen ist der Bedarf bei einigen Familien inzwischen recht groß“, berichtet Jutta Kups von der Wipperfürther Tafel. Obwohl die meisten Menschen, die auf die Lebensmittelausgabe angewiesen sind, durchweg verständnisvoll auf die Schließung reagierten, melden sich mittlerweile regelmäßig Kunden, die wissen möchten, wann sie die Tafel wieder besuchen können.

Maximal drei Mitarbeiter in einem Raum

90 Prozent der rund 35 ehrenamtlichen Mitarbeiter gehören zur Risikogruppe, da sie über 60 Jahre alt sind oder Vorerkrankungen haben, so Kups: „Diese Mitarbeiter fallen für die nächste Zeit erst mal aus“. Daher hat sich das Team der Tafel auf ein Dutzend Helfer verkleinert, die ab jetzt wieder jeden Mittwoch von 12 bis 14.45 Uhr Lebensmittel ausgeben. Um sich und die Kunden zu schützen, tragen die Ehrenamtlichen Mundschutz und Handschuhe, die sie nach jedem Kunden desinfizieren.

Auch Tische, Klinken und Regale werden regelmäßig gereinigt. „Dadurch, dass zwischen Kunde und Mitarbeiter ohnehin der Tisch mit den Lebensmitteln steht, halten wir automatisch den Sicherheitsabstand ein“, so Kups. Die Mitarbeiter, die die Lebensmittel einsammeln und zur Tafel bringen kommen mit denen, die die Ware sortieren, nicht in Kontakt. Maximal drei Mitarbeiter befinden sich gleichzeitig in einem Raum. Auch die Kunden müssen im Verkaufsraum und im Außenbereich der Tafel einige Sicherheitsregeln beachten.

Kundschaft in drei Gruppen eingeteilt

So wird nur eine Person in den Ausgaberaum gelassen. Erst wenn dieser von der Obst- und Gemüseausgabe zu den anderen Lebensmitteln gegangen ist, darf der Nächste zum ersten Ausgabetisch. „Außerdem haben wir die Kundschaft in drei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 kommt von 12 bis 13 Uhr, Gruppe 2 von 13 bis 14 Uhr und Gruppe 3 von 14 bis 14.45 Uhr“, erklärt Kups.

Wipperfürther Tafel in der Corona-Krise

80 Familien in Wipperfürth sind auf die Hilfe der sozialen Lebensmittelausgabe der Tafel an der Memellandstraße angewiesen.

12 Ehrenamtler werden ab der kommenden Woche dafür sorgen, dass Bedürftige wieder Lebensmittel erhalten, das Team wurde verkleinert.

1Empfänger darf sich nur noch vor der jeweiligen Ausgabetheke aufhalten, die Empfänger werden einzeln hineingebeten und dann weitergeleitet.

Auf der Homepage der Tafel finden Kunden aktuelle Öffnungszeiten und die neuen Sicherheitsvorkehrungen.

www.wipperfürther-tafel.de

Auf dem Außengelände bittet die Tafel die Kunden darum, einen Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten. Kups appelliert an die Kunden, frühestens um 11.30 Uhr an die Ausgabe zu kommen: „Ich weiß, dass viele das Warten auf die Ausgabe nutzen, um ins Gespräch zu kommen. Aber wir müssen uns jetzt alle an die neuen Regeln halten.“ Das Café der Tafel, das normalerweise von vielen zum Gespräch nach oder vor der Ausgabe genutzt wird, bleibt geschlossen.

Vor Ostern Lieferdiesnt an 35 Familien

Zwischen 70 und 80 Familien sind auf die Lebensmittel der Tafel angewiesen. „Das sind pro Ausgabe teilweise locker 200 bis 300 Personen“, berichtet Kups. In der Woche vor Ostern bot die Tafel einen Lieferdienst für einzelne Kunden mit besonders großem Bedarf an. Rund 35 Familien erhielten zwei bis drei gefüllte Taschen: „Das war als Notlösung ganz gut, aber auf Dauer ist das logistisch nicht machbar. Und es ist auch sehr schwer, telefonisch abzusprechen, was der Kunde genau benötigt“.

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Trotz der Pandemie sei die Tafel für diese Sonderausgabe ausreichend mit Lebensmitteln versorgt. So habe der Edeka-Markt Offermann beispielsweise zusätzlich haltbare Lebensmittel, wie Milch oder Nudeln gespendet, die die Tafel im Normalfall eher selten erhält, berichtet Kups und hofft, dass auch in den kommenden Wochen genügend Lebensmittel für die Tafel übrigbleiben.

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