Corona-LernlückenFörderprogramm ist laut Schulleiter aus Engelskirchen kaum hilfreich

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Symbolbild Schule

Das NRW-Förderprogramm „Extra Personal“ soll Bildungslücken infolge der Corona-Pandemie schließen. (Symbolbild)

Engelskirchen – Deutliche Kritik hat der Schulleiter des Aggertal-Gymnasiums, Balthasar Rechner, an der Schlagkraft des NRW-Förderprogramms „Extra-Personal“ geäußert.

Im Engelskirchener Schulausschuss sagte er, das Programm sei in der Öffentlichkeit groß angekündigt worden und hätte große Erwartungen geschürt. Dem ATG beschere es aber „nicht ganz eine halbe Stelle“ zusätzlich. „Ich finde, das ist für ein Gymnasium von unserer Größenordnung nicht sensationell viel.“

Das Landesprogramm „Extra-Personal“ ist einer von mehreren Bausteinen, die helfen sollen, im Bildungsbereich Lücken zu schließen, die durch Corona entstanden sind. Über das Programm „Extra-Personal“ sollen Schulen befristet zusätzliches Personal einstellen können, um so die Kinder beim Aufholen pandemiebedingter Lernrückstände zu unterstützen.

Förderprogramm gegen Corona-Lernlücken ist zu behäbig 

Jetzt, so Rechner, müsse er warten, bis die Bezirksregierung die Ausschreibung freigibt, die für Mitte Dezember angekündigt sei. „Ich gehe davon aus, dass ich die halbe Stelle sicherlich nicht vor Februar besetzen kann.“

Gleichzeitig könne er drei Kolleginnen, die schwanger, aber noch nicht im Mutterschutz sind, kaum planbar im Präsenzunterricht einsetzen, weil sie momentan sofort zwei Wochen zu Hause bleiben müssen, sobald es an der Schule einen Coronafall gibt. „Wenn ich das jetzt gegenrechne, dann ist das für mich kein echter Gewinn“, sagt Rechner. „Es ist mehr als nichts, aber eine halbe Stelle ist nur eine halbe Stelle.“

Programm gegen Lernlücken: Geld reicht nur für wenige Nachhilfestunden

Verwaltungsvorstand Norbert Hamm hatte zuvor einen Überblick über die Mittel, die Engelskirchen aus den verschiedenen Bausteinen abrufen konnte, gegeben – insgesamt 360.000 Euro. Davon fließen 193.000 Euro in Investitionsmaßnahmen in den Offenen Ganztagsschulen.

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123.000 Euro kommen in Form von Bildungsgutscheinen vom Land NRW; diese verteilten sich auf alle sechs Engelskirchener Schulen. Auch das ist nicht die Welt, finden Rechner und Hamm unisono: Der Betrag reiche am ATG beispielsweise für zehn Nachhilfestunden für vier Kindern pro Klasse. (sül)

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