Helfer gegen VirenLampenhersteller aus Wipperfürth stellt Gerät gegen Covid-19 vor

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Das neue Gerät erklären Jörn Krieger (M.), Markus Gosse und Christian Berger (r.) von Radium Bürgermeisterin Anne Loth (l.) und Dezernentin Leslie Kamphuis.

Das neue Gerät erklären Jörn Krieger (M.), Markus Gosse und Christian Berger (r.) von Radium Bürgermeisterin Anne Loth (l.) und Dezernentin Leslie Kamphuis.

Wipperfürth – Knapp 1,30 Meter hoch, schlank und dezent, so präsentiert sich die Neuheit des Wipperfürther Lampenherstellers Radium. Und von einer Lampe ist von außen auch nichts zu erkennen. Und das muss auch so sein, erläutert Jörn Krieger, Geschäftsführer des Unternehmens, denn die Stele dient der Luftentkeimung. Mittels UVC-Licht werden Viren und Bakterien abgetötet.

Drei Monate von der Idee bis zum Produkt

Das Prinzip ist schon lange bekannt, sei wissenschaftlich bestätigt und werde in der Industrie schon seit längerem eingesetzt, etwa in der Lebensmittelindustrie, zur Entkeimung von Wasser oder medizinischer Produkte. Und eben auch zur Bekämpfung von Covid-19.

Da Radium schon seit mehr als 15 Jahren Erfahrung mit UVC-Lampen habe, sei die Entwicklung eines Gerätes zur Luftentkeimung und gegen das Corona-Virus ein folgerichtiger Schritt gewesen, so Krieger, der das erste der produzierten Geräte gemeinsam mit Geschäftsführer Markus Gosse und Vertriebsleiter Christian Berger an Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth überreichte. Die bedankte sich herzlich und erkundigte sich ausführlich über Gerät und Unternehmen und legte fest, dass die Entkeimungs-Stele im Bürgerservice aufgestellt werde. Sie freue sich, dass ein solches Gerät, das einen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beitragen könne, in der Hansestadt produziert werde.

10.000 Liter Luft pro Stunde

Das unauffällige Gerät könne 10.000 Liter Luft pro Stunde reinigen, also 10 Kubikmeter Rauminhalt und sei nicht für große Räume gedacht und konzipiert, sondern für Besprechungs- und Kontaktsituationen, etwa an Eingangsbereichen, Empfangsschaltern oder bei Konferenzen. Die Entkeimungsstelle biete zusätzliche Sicherheit, ersetze aber Mundschutz, Abstand und Händewaschen nicht, betont Krieger.

Ganz bewusst habe Radium nicht auf eine große Anlage, etwa für Schulräume oder Klimaanlage, gesetzt, betont Krieger. Der Entwicklungsaufwand sei enorm, denn eigentlich müsste jeder große Raum und seine Nutzung genau analysiert werden, um eine funktionierende Lösung anbieten zu können.

So funktioniert es

10.000 Liter Luft pro Stunde soll die Stele reinigen. Ein Lüfter saugt die Raumluft oben an, sie wird an der UVC-Lampe vorbeigeführt. Die Bakterien und Viren in der Luft werden durch das Licht abgetötet. Durch eine Öffnung am untren Ende des Gerätes wieder die entkeimte Luft in den Raum befördert. Es findet ein ständiger Austausch und Reinigungsprozess statt. 500 Liter pro Stunde beträgt das Atemvolumen einen Menschen im Durchschnitt. www.radium.de

Das Produkt sei innerhalb von drei Monaten von der Idee bis zum fertigen Gerät entwickelt worden. Alle Teile seien „Made in Germany“, so Vertriebschef Berger. Ein wichtiges Entwicklungsziel neben der kleinen Größe sei auch ein geringer Preis gewesen, der unter 300 Euro liege.

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Der Verkauf erfolge, wie bei Radium-Produkten üblich, im Elektrogroßhandel und für Privatkunden über Nachfrage beim örtlichen Elektrofachgeschäft oder auch im Shop am Werk.

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