JubiläumGrundschule Oberwiehl und Kreisförderschule seit 30 Jahren unter einem Dach

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Zu Beginn der bunten Feierstunde packten Schüler ein großes Geschenk aus. Zum Vorschein kamen Luftballons und der Schriftzug „Jubiläum“.

Zu Beginn der bunten Feierstunde packten Schüler ein großes Geschenk aus. Zum Vorschein kamen Luftballons und der Schriftzug „Jubiläum“.

Oberwiehl – Unterschiede sind dazu da, um voneinander zu lernen. In Oberwiehl klappt das seit bereits 30 Jahren vorbildlich. Zum Schuljahresbeginn 1988/1989 zogen die damals neu gegründete Grundschule Oberwiehl und die seinerzeit schon bestehende Schule für Sprachbehinderte des Oberbergischen Kreises gemeinsam unter ein Dach in das Schulgebäude an der Hindelanger Straße. Dort wurde die weit und breit einzigartige Liaison gestern gefeiert.

In der Aula, dem gemeinsamen Zentrum beider Schulen, blickten Lehrer und Schüler auf drei Jahrzehnte einer ungewöhnlichen Partnerschaft zurück – und ließen sich von vielen Gästen gratulieren. Maria Engelhard und Thomas Gunkel von der Schulaufsicht des Kreises verglichen den gemeinsamen Weg der beiden Schulen mit einer Patchworkfamilie, in die nicht nur viele Kinder mitgebracht wurden, sondern in der auch ein gemeinsames Kind entstand. Gemeint war die Offene Ganztagsschule, die hier „Offener Integrativer Ganztag Oberwiehl“ – kurz OIGO – heißt und nun Zehnjähriges feiert. Auch dieses Projekt folgt dem inklusiven Gedanken: Der Oberbergische Kreis und die Stadt Wiehl kooperieren für die OIGO, Träger ist die Fördergesellschaft Wiehler Bildung. Vor zehn Jahren startete der Ganztagsbetrieb mit etwas über 30 Kindern, berichtete die Mitarbeiterin Birgit Mayer-Göbel. Nun sind es rund 100 von beiden Schulen, die bunt zusammengewürfelt noch dem Unterricht bis in den Nachmittag betreut werden.

Überhaupt sei die Zusammenarbeit im Oberwiehler Schulhaus integrativ und inklusiv, sagte Kreissozialdezernent Ralf Schmallenbach: „Die Zusammenarbeit der Stadt mit dem Kreis funktioniert wunderbar.“ Schmallenbach hob in seinem Grußwort die gute Arbeit der vom Kreis getragenen Förderschule hervor, die mittlerweile von 146 Grundschulkindern besucht wird, die besonderen Unterstützungsbedarf im Entwicklungsbereich Sprache haben. Die GGS im Haus wird von 142 Kindern besucht. Bereits dreimal wurde die Förderschule mit dem Schulentwicklungspreis ausgezeichnet wurde. „Bevor das Wort ,Inklusion’ im Sprachgebrauch war, haben sie das schon gelebt“, lobte Schmalenbach die Arbeit der Pädagogen.

Heute wird gefeiert

Das Miteinander der Oberwiehler Grundschulen wird auch am heutigen Samstag groß gefeiert. Dann ist jedermann an die Gemeinschaftsgrundschule und die Förderschule des Oberbergischen Kreises mit dem Schwerpunkt Sprache an der Hindelanger Straße 5 eingeladen. Bei der Geburtstagsparty in der Zeit zwischen 10.30 und 14 Uhr erwarten junge und ältere Besucher viele Spieleaktionen, wie Malen und auch Fotografie. Das Schulfest bietet eine gute Gelegenheit, die beiden Schulen unter einem Dach zu entdecken und sich über ihre Arbeit zu informieren. (ag)

Die pflegen einen engen Austausch mit ihren Kollegen von der GGS, sagte Bürgermeister Ulrich Stücker: „Die Stadt kann eine Schule nur bauen – doch die Art, wie Schule gelebt wird, führt zu Attraktivität und Erfolg.“ Vom Schulleben erzählten die beiden Schulleiterinnen Nadine Safarik-Rohr (GGS) und Marita Gröbner (Förderschule). Anhand auf die Leinwand projizierter Fotos erzählten sie von gemeinsamen Schulfesten, Lehrer- und Kinderkonferenzen, Unterrichtsprojekten – und sogar Feueralarmübungen. Gemeinsam wird auch der Schulhof in Schuss gehalten.

Dort pflanzten die ersten Schulleiter vor 30 Jahren einen Baum, der mittlerweile ordentlich in den Himmel gewachsen ist. Die Gratulanten wünschten den Vertretern beider Schulen, dass ihre Partnerschaft in Oberwiehl auch weiterhin prächtig gedeiht.

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