Lektion der NächstenliebeKita in Oberberg feiert Weihnachten ohne religiöse Dogmen

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Die Kinder der Marie-Schlei-Kita freuen sich aufs Fest.

Die Kinder der Marie-Schlei-Kita freuen sich aufs Fest.

Bergneustadt – Warum man Weihnachten feiert? Die kleine Mia ist überzeugt: „Weil Jesus da Geburtstag hat!“ Ihre Kita-Freunde im Marie-Schlei-Kindergarten in Bergneustadt haben da aber auch noch andere Ideen. „Es geht um Maria und das Kind“ ruft Lea. Wie der Mann neben Maria in der Holzkrippe heißt, weiß sie nicht mehr. Aber die Geschichte haben sie am Morgen zusammen in der „Goldfischgruppe“ besprochen.

Mira hat noch eine andere Idee, warum man Weihnachten feiert: „Weil da der Weihnachtsmann kommt.“ Bei einem sind sich die Kinder aber sehr schnell einig: An Weihnachten gibt es Geschenke. Dass die der Weihnachtsmann bringt, davon sind hier viele überzeugt. „Das weiß doch jeder“, ruft Mira und fügt hinzu: „Außer vielleicht Babies.“ Es geht schon weihnachtlich zu in dem inklusiven Kindergarten.

Viele Familien mit Migrationshintergrund

Der Adventskalender hängt von der Decke, der Weihnachtsbaum ist bunt geschmückt und ein Adventskranz steht auf dem Tisch. Auch eine kleine Krippe steht hier. Dabei feiern viele Familien der Kita-Besucher das christliche Fest gar nicht. „Wir haben hier einen hohen Anteil an Familien mit Migrationshintergrund“, sagt Monika Schlich-Lange, die Leiterin der Kita. Viele muslimische Familien etwa feiern gar kein Weihnachten. Doch das sei kein Problem. „Es gibt trotzdem eine Weihnachtsfeier und viele backen fleißig mit uns Plätzchen.“ Schließlich gehe es vor allem darum, den Kindern die Werte des Festes zu erklären, fügt Sevim Gülseren, pädagogische Fachkraft, hinzu.

Ihre Kollegin Melanie Trümmer sagt: „Sicher erzählen wir den Kindern die Weihnachtsgeschichte von Maria und Josef. Aber dabei geht es eben hauptsächlich um die Botschaft der Nächstenliebe. Wie bei allen religiösen Festen, die die Kinder feiern. Ob also jemand nun an das Christkind, den Weihnachtsmann oder etwas ganz anderes glaubt, sei völlig egal. „Wichtig ist, dass die Kinder die Werte lernen.“

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Irgendwie gefeiert wird aber in den meisten Familien der kleinen Kita-Besucher. Die haben eine sehr genaue Vorstellung davon, wie sie die Feiertage verbringen werden. Fabian (6) und sein kleiner Bruder Felix (4) freuen sich vor allem auf die Geschenke. Die bringt ihnen das Christkind, erklären sie. Das sei auf jeden Fall ein Junge und habe „helle Haare“ und „helle Anziehsachen“. Zur Schule gehe es aber trotz seiner Christkindaufgaben. Was sich das Christkind wohl zu Weihnachten wünscht? Fabian sagt: „Ein Bild oder Anziehsachen. So Weihnachtssachen eben.“ (ebu)

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