Overather vor GerichtBierglas auf Polizisten geworfen – Verfahren eingestellt

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Justitia am Gericht

Justitia an einem Gerichtsgebäude (Symbolbild)

Lindlar – Mit 2,6 Promille Alkohol im Blut hat ein heute 34-jähriger Overather eine Polizeistreife mit einem Bierglas beworfen und die Beamten beleidigt. Der Vorfall ereignete sich während der Herrensitzung 2017 im Lindlarer Festzelt. Am Mittwochmittag musste sich der Mann für sein Verhalten vor dem Wipperfürther Amtsgericht verantworten.

Laut Anklage hatten die beiden Polizisten das Festzelt am Abend betreten, um sich ein Bild von der Stimmung der Feiernden zu machen. Der Overather bepöbelte beide zunächst als „Scheiß Bullen“.

Betrunken die Beamten angepöbelt

Im Foyer habe der Mann dann „aus vier bis sechs Metern mit Wucht“ ein Kölschglas auf die Polizisten geschleudert, heißt es in der Darstellung der Staatsanwaltschaft.

Das Glas verfehlte den Kopf des Polizisten knapp und traf seine Kollegin am Bein. Nur durch Zufall sei es nicht zu schweren Verletzungen gekommen, führte der Staatsanwalt aus. Der Overather kam in die Gewahrsamszelle, ihm wurde eine Blutprobe entnommen.

Im Prozess gestand er, am Tattag schon früh mit dem Trinken begonnen zu haben, darunter auch Schnaps. „Ich war niemals zuvor so betrunken“, entschuldigte sich der Overather. Es sei ihm völlig fremd, Polizisten zu beleidigen oder gar anzugreifen.

Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung angestrebt. Weil bei der Attacke niemand ernsthaft zu Schaden gekommen war, stellte das Gericht das Verfahren aber vorläufig ein. Mit 3000 Euro muss der Overather allerdings eine relativ hohe Auflage an eine gemeinnützige Organisation zahlen.

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