Prädikantin in LieberhausenIhr Herz schlägt für das Gebet

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Soeben hat Martina Struwe (51) die Ausbildung zur Prädikantin beendet.

Soeben hat Martina Struwe (51) die Ausbildung zur Prädikantin beendet.

Lieberhausen – „Nähert euch Gott und er wird sich euch nähern“: In ihrer ersten Predigt als Prädikantin griff Martina Struwe einen Vers aus dem Brief des Jakobus auf, in dem er vor Zwietracht warnt. Am Sonntag wurde Struwe von Michael Braun, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger, in Lieberhausen als neue Prädikantin ordiniert. Karola Müller und Pfarrer Dietrich Schüttler assistierten ihm.

Die Nähe zu Gott ist der neuen Prädikantin sehr wichtig. „Mein Herz schlägt sehr für das Thema Gebet“, betont die 51-Jährige. „Ich möchte die Menschen für Jesus begeistern und sie neugierig auf den Glauben machen, ihnen zeigen, was Glauben im alltäglichen Leben und nicht nur im Sonntagsgottesdienst bedeutet, dass er das ganze Leben durchdringt.“ Sie habe vor sechs Jahren ein einschneidendes Erlebnis bei einer Missionsreise in Brasilien gehabt. Dort habe sie mit einer depressiven Frau gebetet, die nur noch ein Schatten ihrer selbst gewesen sei. Schon am nächsten Tag sei die junge Frau ihr strahlend und wieder lebensfroh entgegengetreten: „Ich habe noch heute einen guten Kontakt mit ihr.“

Tätig für Fahrradhersteller Schwalbe

Martina Struwe ist in Bruch am Vorbecken der Aggertalsperre aufgewachsen und hat auf der „Familienranch“ – nebenan steht ihr Elternhaus, etwas unterhalb wohnt ihr Bruder – mit Blick auf die Talsperre ihr bisheriges Leben verbracht: „Ich kann mir nicht vorstellen, in eine Stadtwohnung zu ziehen.“

Nach der Grundschule in Becke und der Realschule auf dem Hepel hat Struwe eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau absolviert. Seit inzwischen 30 Jahren ist sie für den Fahrradreifenhersteller Schwalbe in Reichshof-Wehnrath tätig. Weiterbildungen zur Fremdsprachenkorrespondentin und Betriebswirtin ergänzten das Portfolio: „Ich lerne gerne, bin offen für Neues.“ So ist sie vor sieben Jahren in das Fernstudium „Praktische Theologie“ eingestiegen, das sie in diesem Sommer abschließen möchte.

Diese Vorbildung habe ihr bei der Prädikantenausbildung sehr geholfen. Diese hat Struwe bei der Evangelischen Landeskirche vor gut zwei Jahren begonnen: „Das war sehr spannend, weil ich ganz verschiedenen Menschen mit äußerst unterschiedlicher Prägung begegnet bin, die alle das gleiche Ziel haben.“ Mit ihrer Ordinierung darf die Presbyterin nun Gottesdienste leiten, Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen durchführen: „Im Gegensatz zu einer Pfarrerin ist das ein reines Ehrenamt, es ist die Ermächtigung für Laien, aus ihrem Leben heraus den Bezug zu Gottes Wort herzustellen.“

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