Regionalbahn 25In Köln-Deutz gefundene Bombenattrappe – Bewährungsstrafe für Täter

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Auch in Dieringhausen war nach dem Fund in Deutz ein Teil des Zuges durchsucht worden.

Auch in Dieringhausen war nach dem Fund in Deutz ein Teil des Zuges durchsucht worden.

Oberberg – Zwanzig Sprengstoffspürhunde waren im Oktober vergangenen Jahres auf den Gleisanlagen in Köln-Deutz im Einsatz auf der Suche nach Sprengvorrichtungen. Zuvor war eine Bombenattrappe in einer Regionalbahn der Linie 25 gefunden worden und die Polizei hatte Großalarm ausgelöst. Jetzt ist der heute 22-Jährige vom Amtsgericht in Lüdenscheid verurteilt worden.

Acht Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung lautet das Urteil für den Mann, der aus Syrien geflüchtet war und in Lüdenscheid wohnt. Eine öffentliche Hauptverhandlung gab es nicht, die Staatsanwaltschaft Hagen hatte einen schriftliche Antrag auf Erlass eines Strafbefehls gestellt.

Dass das Urteil in Anbetracht des großen Polizeieinsatzes und der tagelangen Sorge vieler Bahnfahrenden am Ende so vergleichsweise milde ausfällt, erklärt Alexandra Bubenzer, Pressesprecherin des Amtsgerichts Lüdenscheid, so: „Bei der Tat handelte es sich um die Störung des öffentlichen Friedens, die Tathandlung an sich war aber ungefährlich.“

Gestanden und Reue gezeigt

Der Verurteilte habe sofort gestanden und Reue gezeigt. Eine Sensationsgier durch den Polizeieinsatz und großes öffentliches Interesse habe er nicht auslösen wollen, teilt Bubenzer mit. Deswegen habe der zuständige Richter das mögliche Strafmaß eher im unteren Bereich eingeordnet.

Zu seinem Tatmotiv hatte der Lüdenscheider ausgesagt, dass er mit seinem Asylverfahren sowie seinem Aufenthaltsstatus unzufrieden gewesen sei und sich mit dem Polizeieinsatz habe Gehör verschaffen wollen. Dass seine Tat ein so großes, auch öffentliches und mediales Interesse, auslöse, habe er aber nicht geplant.

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Eine Reinigungskraft hatte nachts einen verdächtigen Gegenstand auf der Zugtoilette der betroffenen RB 25 gefunden. Die Regionalbahn war zu diesem Zeitpunkt auf dem Betriebsbahnhof in Köln-Deutz abgestellt. Die Polizei hatte sowohl den Gegenstand sichergestellt als auch den restlichen Zug sowie weitere abgestellte Züge durchsucht.

Durchsuchung in Dieringhausen

Die letzte Fahrt hatte am Nachmittag zuvor durch das Oberbergische geführt. Deshalb hatten anschließend auch dort Durchsuchungen an Bahnhöfen und in einem abgekoppelten Zugabteil im Gummersbacher Stadtteil Dieringhausen stattgefunden.

Nach einer genaueren Untersuchung hatte sich schließlich herausgestellt, dass der mit Schwarzpulver und Nägeln bestückte Gegenstand nicht zündfähig und letztlich ungefährlich war. Kurze Zeit später war der Mann dann in Lüdenscheid festgenommen worden.

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