Schulen in OberbergSo reagieren sie auf die Aufhebung der Präsenzpflicht

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Oberberg – Die E-Mail mit den Anweisungen des NRW-Schulministeriums für die Zeit bis zum 10. Januar hat nicht nur den Schulleiter des Waldbröler Hollenberg-Gymnasiums, Frank Bohlscheid, kalt erwischt: „Am Freitagmorgen wäre ich noch jede Wette eingegangen, dass sich bis zu den Weihnachtsferien nichts mehr ändert.“ Von heute an konnten nun aber Eltern ihre Kinder bis zur 7. Klasse schon vom Unterricht befreien lassen. „Ich war überrascht“, sagt auch Sabine Kremer, Leiterin der GGS Engelskirchen. „Ich sehe die Notwendigkeit. Aber hätte man das nicht frühzeitiger entscheiden und kompetenter regeln können?“ Erst am Freitag nach 13.30 Uhr erreichte die Mail die Schulleitungen. Da waren die Grundschulkinder und viele andere Schüler bereits auf dem Nachhauseweg.

Angela Harrock, Schulleiterin der Gummersbacher Realschule Hepel und kommissarische Schulleiterin der Waldbröler Realschule erzählt, dass die Waldbröler Schüler anders als die Gummersbacher keine Gelegenheit mehr hatten, zum Beispiel die Schulbücher mit nach Hause zu nehmen. Sicher ist sie, dass die Nachricht alle Familien erreicht hat – per Messenger, Mail oder über die Homepage.

„Leichter wäre es, wenn alle zu Hause oder alle in der Schule wären“

Unterschiede gibt es, bis wann sich die Eltern festlegen mussten, ob sie ihre Kinder zu Hause behalten: in der Grundschule in Engelskirchen bis Sonntagmittag, in der Gummersbacher und Waldbröler Realschule bis Sonntagabend. Am Hollenberg-Gymnasium erfahren die Lehrkräfte erst heute, ob zwei oder 20 Kinder vor ihnen sitzen. Die Schüler zu Hause sollen Distanzunterricht erhalten – entweder per Videokonferenz oder über Arbeitsblätter und Wochenpläne.

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Leichter wäre es, wenn alle zu Hause wären oder alle in der Schule, sagt Kremer. So wie alle Schüler und Schülerinnen ab Klasse 8, die nur Distanzunterricht erhalten. „Leider sind in Waldbröl die Leih-Tablets für die Schüler noch nicht da“, bedauert Bohlscheid. Unterschiedlich wird es auch bei Klausuren und Klassenarbeiten gehandhabt. Am Hollenberg-Gymnasium werden für die Klassen 5 bis 9 alle Klassenarbeiten in dieser Woche gestrichen. Bohlscheid: „Es geht ja nicht um die Versetzung.“ Oberstufenschüler müssten aber ihre Klausuren in der Schule schreiben. In den beiden Realschulen entfallen die Arbeiten bis zur Klasse 8, nicht aber für die 9 und 10. „Da geht es um Abschlüsse“, sagt Harrock.

Grundschulleiterin Sabine Kremer bedauert die Belastung für die Eltern. Und nebenbei findet sie noch was schade: „Wir konnten den Kindern, die nicht mehr kommen, nicht mal mehr Frohe Weihnachten wünschen.“

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