Sieg in Dessau-RoßlauVfL Gummersbach schiebt sich an die Tabellenspitze

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Gummersbach, Schwalbe-Arena (Symbolbild)

Gummersbach – Dass die Anhalt-Arena in Dessau zu den stimmungsvollsten Hallen der Liga gehört, wussten VfL-Spieler wie Janko Bozovic, die dort schon mit anderen Teams antreten durften – außerhalb der Pandemie. Auch ohne volle Ränge, dafür mit Schlagzeugbegleitung war das Auswärtsspiel am Donnerstag beim Dessau-Rosslauer HV für Handball-Zweitligist VfL Gummersbach anfangs kein ruhiger Abend, dafür am Ende aber ein sehr erfolgreicher: Der VfL gewann mit 34:20 (13:10).

Mit dem fünften Sieg in Folge ziehen die Oberberger acht Tage vor dem Duell bei Verfolger TuS N’Lübbecke nicht nur an den Ostwestfalen, sondern auch am HSV Hamburg vorbei, der aber ein Spiel weniger hat. Der VfL ist damit neuer Spitzenreiter der Zweiten Handball-Bundesliga. 

Hektik in der Anfangsphase

Vor allem die Anfangsphase war hektisch und geprägt von Fehlern auf beiden Seiten. Bereits in der 5. Minute verletzte sich VfL-Linksaußen Raul Santos so schwer, dass er  nicht mehr eingesetzt werden konnte. Als Torwart Matthias Puhle beim 3:3 (9.) seinen Vorderleuten  zurief „Männer, vorne ruhiger!“, waren die wohl zu weit weg. Unter anderem mit zwei Tempogegenstößen nach überhastet abgeschlossenen VfL-Angriffen zog Dessau auf 6:3 davon.

Es war einer starken Abwehr und mehr Entschlossenheit im Angriff zu verdanken, dass der VfL bis zur 16. Minute ausgleichen konnte. Typisch dafür war der Treffer zum 6:6 von Julian Köster: Obwohl er gehalten wurde, setzte sich der junge Rückraumhüne durch. Er traf per Unterarmwurf und zog noch eine Zwei-Minuten-Strafe für Dessaus Oliver Seidler.

Zweiminuten-Strafen für beide Mannschaften

Das Spiel blieb hektisch. Es gab Zweiminuten-Strafen auf beiden Seiten. Dennoch zog der VfL in der 26. Minute erstmals auf drei Tore davon. Lukas Blohme traf zum 11:8.  Dessau kam auf 10:11 heran, dennoch ging Gummersbach mit einem 13:10 in die Pause – auch dank zwei starken Paraden von Keeper Puhle in den Schlusssekunden.

Puhle hinten und effektive Abschlüsse vorne sorgten für einen Traumstart in Halbzeit zwei. Schon in der 33. Minute zog  Dessaus Trainer Uwe Jungandreas die Grüne Karte. Da war der  VfL  auf 16:10 davongezogen. Es dauerte bis zur  36. Minute, ehe die Hausherren erstmals nach der Pause trafen. Es wurde ruhiger in der Halle.

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Für die Ruhe auf dem Feld sorgten die Gummersbacher, die bis zur 42. Minute auf 22:14 stellten. Tatkräftig unterstützt wurden sie von den Fehlern der Dessauer. Sehr zum Ärger ihres Trainers, der in der Auszeit seinem Unmut Luft machte: „Jetzt wird es albern.“

Das änderte nichts. Jetzt war zwischen dem VfL und den Dessauern, die bei acht Punkten Vorsprung mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben, ein Klassenunterschied erkennbar. Das Resultat: lautstark feiernde Gummersbacher nach dem deutlichen Sieg.

Sigurdsson feiert mit

Auch VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson feierte mit.  Die Auswärtsschwäche, die sein Team zeitweise begleitet habe, sei jetzt weg, sagte er. Dennoch sei jedes Spiel schwer, auch das nächste gegen den TuS N-Lübbecke. Sigurdsson: „Von einem Finale will ich nicht sprechen, aber es wird auf jeden Fall ein sehr wichtiges Spiel.“

Dessau-Roßlauer HV:  Ambrosius (1. bis  33./5 Paraden), Malek  (33.– 60./3 P); Löser (3), Hrstka (2), Sohmann (3/2), Belzer, Schmidt  , Gliese,  Danneberg, Persson, Scheithauer (2),  Emanuel (3), Seidler   (6), Zahradnicek (1).

VfL Gummersbach: Puhle  (1. –    46./13 P), Valerio (46. – 60./2 P); Schröter, Vidarsson (3), Köster (5), Blohme (9), Kontrec, Hermann (4), Schneider (1),  Herzig (3), Meinhardt, Santos, Kiesler (1), Haller, Stüber (2), Bozovic (6/2).

Schiedsrichter: Fabian Friedel/Rick Herrmann.

Siebenmeter: 2:2 – 2:2.

Strafzeiten: 8:6 (Löser, Bielzer,Scheithauer, Seidler – Vidarsson, Blohme, Schneider).

Beste Spieler: Seidler – Puhle, Köster.

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