Wahl in WiehlHohe Akzeptanz für Ulrich Stücker

Lesezeit 2 Minuten

Wiehl – Als das Ergebnis feststeht und Applaus aufbrandet, telefoniert der neue Bürgermeister gerade mit seiner Mutter: „Sie hat gesagt: Du bist ja jetzt schon beliebt in Wiehl“, verrät Ulrich Stücker, nachdem ihm im Ratssaal das Mikrofon gereicht wurde.

Tatsächlich, mit einer Zustimmungsquote von 86,94 Prozent ist Stücker sauber ins Amt an der Spitze der Stadtverwaltung gekommen. Auch wenn er der einzige Kandidat war, ist das ein hervorragendes Ergebnis. Der scheidende Amtsinhaber Werner Becker-Blonigen, der ebenfalls meist ohne Konkurrenz antrat, hatte auch nie mehr als 93 Prozent. Stücker bedankt sich bei seinen Unterstützern. „Ich habe viel Zuspruch bekommen bei den Veranstaltungen, die ich hier in Wiehl in den vergangenen Wochen besucht habe. Allerdings war es nicht immer einfach, den Leuten zu erklären, dass sie mich als Bürgermeister auch noch wählen müssen.“ Die offene Frage in Wiehl war eben nicht, ob Stücker gewählt wird, sondern von wie vielen. Am Ende liegt die Wahlbeteiligung bei 32,95 Prozent.

Stücker verrät, dass er durchaus unsicher gewesen sei. Wenn die Wahlbeteiligung nur bei 20 Prozent gelegen hätte und die Zustimmung nur bei 55 Prozent, dann hätte er die Annahme der Wahl ernsthaft überdacht und die festgeschriebene Bedenkzeit ausgeschöpft, versichert der parteilose Kandidat von CDU, SPD und FDP.

Die Vertreter der Parteien, die Stücker aufs Schild gehoben hatten, sind allesamt zufrieden. CDU-Parteichef Sören Teichmann bedauert, dass die Wahlbeteiligung nicht höher war, auch wenn sein Minimalziel erreicht wurde. Er glaubt nicht, dass es an der mangelnden Unterstützung durch die Parteien lag: „Ich halte es für fraglich, ob wir mit mehr Plakaten mehr Leute erreicht hätten.“ SPD-Fraktionsvorsitzender Karl-Ludwig Riegert verweist auf die teils noch schlechtere Beteiligung in den Großstädten. FDP-Ortsverbandsvorsitzender Hans-Joachim Günther wehrt sich gegen „die unsinnige Kritik, dass wir nur einen Kandidaten aufgestellt haben“. In der gemeinsamen Kandidatensuche habe sich eine Zusammenarbeit zwischen den Wiehler Parteien bewährt, die man fortsetzen werde.

Ulrich Stücker wird das gerne hören. Er meint, ganz im Wiehler Sinn: „Politisches Gerangel schadet nur, wenn man etwas erreichen will.“ Der neue Bürgermeister vergisst nicht, seinen Vorgänger zu loben: „Werner, Du bist und bleibst eine Institution in Wiehl.“ In der Stadt seien in jüngerer Zeit interessante städtebauliche Projekte auf den Weg gebracht worden. „Ich möchte das gern erfolgreich zu Ende führen.“ Am 21. Oktober hat er seinen ersten Arbeitstag in Wiehl.

KStA abonnieren