Werksarztzentrum OberbergDiplom-Psychologin verstärkt Team

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Gummersbach – Stress, Sucht, Mobbing: Immer mehr Menschen fühlen sich im Job überfordert, auch Oberberger leiden zunehmend unter psychischen Problemen. Auf die statistischen Zahlen der Krankenkassen hat das in Gummersbach ansässige Werksarztzentrum Oberberg mit einem neuen Angebot reagiert. Eine Psychotherapeutin bietet den Mitarbeitern der betreuten Firmen eine persönliche, kostenlose und anonyme Beratung. Nach einem Jahr zieht Diplom-Psychologin Mechthild Leusch ein erstes Fazit: „Das Angebot wird mehr als gut angenommen.“

Das Werksarztzentrum Oberberg ist ein eingetragener Verein, der vor 40 Jahren von hiesigen Firmen gegründet wurde, um den Anforderungen des Arbeitssicherheitsgesetzes nachzukommen. Heute beraten und unterstützen vier Ärzte und drei Assistentinnen von ihrer Zentrale an der Straße „Am Kerberg“ aus, sie fahren aber auch in die Firmen. Inzwischen nehmen 165 Unternehmen im Industrie- und Dienstleistungsbereich mit 23 000 Beschäftigten das Werksarztzentrum in Anspruch. Doch mit Gesundheitschecks und Beratungen zur Unfallverhütung ist es heutzutage nicht mehr getan. Die in Pulheim bei Köln mit einer Praxis niedergelassene Psychologin Mechthild Leusch wurde auf freiberuflicher Basis engagiert, um sich speziell um das Seelenheil zu kümmern.

An zwei Montagen im Monat kommt die 49-Jährige nach Gummersbach und spricht nach vorheriger Terminvereinbarung mit Firmenangehörigen. Rund 60 haben das Angebot in den vergangenen 13 Monaten wahrgenommen. Die meisten Angestellten kamen wegen einer Suchterkrankung, wegen Depressionen oder sonstigen Belastungen. Meist konnte das Problem in einem Gespräch gelöst werden – doch jeder dritte Fall war so ernst, dass Leusch den Kontakt zu einer weitergehenden Hilfe vermittelte. „Denn eine Therapie kann ich im Rahmen dieses Angebots nicht leisten.“

Ein alleinerziehender Vater wandte sich an Leusch, der mit Arbeit, Kindererziehung und einer Depression schlichtweg überfordert war. Ein Vorgesetzter suchte Leuschs Rat, weil ein Mitarbeiter nach langer Krankheit aus der Reha zurück in die Firma kam. „Da ging es um die Frage, ob man den Mitarbeiter auf sein Wohlbefinden ansprechen darf“, berichtet Leusch. Sie bietet schnelle Beratung zu vielerlei Fragen, das Wichtigste dabei: Jeder Fall wird absolut anonym behandelt, sagt Leusch: „Nur ich selbst erfahre den Namen des Hilfesuchenden.“

So ist der Kontakt zu Leusch für viele Leidende ein erster, niederschwelliger Schritt auf dem Weg, das eigene Problem anzugehen – „zumal es schwierig ist, bei einem Psychologen kurzfristig einen Termin zu bekommen“, so Leusch.

Zu erreichen ist die Psychologin für die vom Werksarztzentrum Oberberg betreuten Firmen und Mitarbeiter unter (0 22 61) 408 15 56 und 0177/639 47 56, oder per E-Mail: waz@praxis-leusch.de.

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