Zweite LigaTabellenführer VfL Gummersbach tritt beim Fünften Wilhelmshavener HV an

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Gegen den TV Emsdetten knickte Kreisläufer Jonas Stüber unglücklich um und konnte unter der Woche nicht trainieren.

Gegen den TV Emsdetten knickte Kreisläufer Jonas Stüber unglücklich um und konnte unter der Woche nicht trainieren.

Gummersbach – Wenn die Handballer des VfL Gummersbach heute, 19.30 Uhr, in der Nordfrost-Arena beim Wilhelmshavener HV antreten, wird es das vorerst letzte Mal sein, dass sie das vor Zuschauern tun. Die niedrigen Zahlen an mit Corona-Infizierten in der Stadt – am Donnerstag waren es neun – machen maximal 500 Besucher in der 2433 Zuschauer fassenden Halle möglich. Nach dem von den Ministerpräsidenten beschlossenen Teil-Lockdown für November wird es aber auch in Niedersachsen keine Spiele mehr mit Zuschauern geben.

Der VfL Gummersbach reist als Tabellenführer am sechsten Spieltag zum Fünften, der bisher die selben Gegner wie die Gäste hatte. Gemeinsam haben beide die Niederlage gegen den ASV Hamm. Während der VfL mit 25:27 unterlag, tat es der Aufsteiger mit 24:27. Dazu kommt bei Wilhelmshaven noch die 23:26-Niederlage beim VfL Lübeck-Schwartau.

Wilhelmshaven als Überraschung der Liga

Mit 6:4-Punkten zählt die Mannschaft von Trainer Christian Köhrmann wohl zu den positiven Überraschungen der Liga, nachdem zwei Wochen vor dem Saisonstart überhaupt nicht klar war, ob Wilhelmshaven überhaupt antreten kann. Weil der Co-Geschäftsführer und Hauptsponsor wegen des Verdachts auf Anlagebetrug verhaftet wurde, kämpft der Verein ums finanzielle Überleben.

In der Liga angekommen

Vor den ersten beiden Saisonspielen habe es jeweils nur eine taktische Trainingseinheit gegeben, beschreibt der WHV-Trainer die Situation. Dazu kam, dass mit Mittelspieler Juan de la Pena (SG BBM Bietigheim) und dem Halbrechten Tim Rozman (TuSEM Essen) zwei Leistungsträger die Mannschaft kurzfristig verließen. Erst bei der Niederlage gegen Hamm und der Erkenntnis, es viel besser zu können, sei man in der Liga angekommen, sagt Köhrmann. Man könne die wirtschaftlichen Probleme natürlich nicht zur Seite schieben, doch die Mannschaft fokussiere sich von Tag zu Tag mehr auf den Handball.

Köhrmann ist bereits seit 2011 Trainer der Wilhelmshavener, die nach vier Jahren in der Zweiten Liga in der vergangenen Saison in der Dritten Liga angetreten waren und dort auf die Reserve des VfL getroffen waren. Mit dem besten Quotienten der Drittligisten schaffte der WHV beim Abbruch der Saison den Wiederaufstieg in die Zweite Liga.

Keine Ausfälle bei den Gastgebern

Die Gummersbacher bezeichnet Köhrmann als eine wurfgewaltige Mannschaft und will mit seinem Team die Zweikämpfe annehmen. „Wir wissen dabei aber auch um die individuellen Stärken der Gummersbacher“, fügt der WHV-Trainer hinzu. Die Gastgeber haben heute keine Ausfälle zu beklagen.

Dagegen hatte Gummersbachs Trainer Gudjon Valur Sigurdsson bereits nach dem 27:24-Sieg beim TV Emsdetten am Sonntag mit sorgenvollem Blick auf die Partie im Norden geblickt. Timm Schneider und Fynn Herzig waren angeschlagen in die Partie gegangen. Kreisläufer Jonas Stüber hatte sich zudem den Fuß umgeknickt und musste bis gestern im Training pausieren. Hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen.

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Die Gummersbacher gehen mit vier Siegen aus fünf Spielen mit breiter Brust in die Partie, auf die eine zweiwöchige Länderspielpause folgt „Das Spiel in Emsdetten war vielleicht nicht unser bestes, aber gerade bei den engen Zwischenständen sind wir konzentriert geblieben und haben die zwei Punkte am Ende mit nach Hause genommen“, blickt VfL-Spieler Malte Meinhardt zurück.

Trainer Sigurdsson hatte kritisiert, dass sein Team sich zwar viele Chancen erarbeitet hatte, diese aber nicht konsequent genug genutzt habe. Sollte die Chancen in Wilhelmshaven besser genutzt werden, steht einem erfolgreichen Abschluss wohl nichts im Wege. Auch wenn Meinhardt weiß, dass das Spiel in Wilhelmshaven kein Selbstläufer ist. Christian Köhrmann blickt auf jeden Fall mit viel Vorfreude auf die Partie gegen den Traditionsverein.

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