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C-JuniorinnenIn Bergneustadt-Wiedenest trainieren vier junge Frauen ein Fußball-Team

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Gemeinsam stehen Lea Kort, Cora Poschmann, Leonie Bürger und Lisa Bürger am Spielfeldrand beim FC Wiedenest-Othetal.

Gemeinsam am Spielfeldrand beim FC Wiedenest-Othetal: (v.l.) Lea Kort, Cora Poschmann, Leonie Bürger und Lisa Bürger.

Cora Poschmann, Leonie Bürger, Lea Kort und Lisa Bürger sind das Trainerinnen-Quartett des FC Wiedenest-Othetal.

Nach dem Spiel gibt es Capri-Sonne und Kuchen, zum Geburtstag werden die jungen Fußballerinnen selbstverständlich eingeladen – das sind nur zwei Dinge, die Cora Poschmann (22), Leonie Bürger (20), Lea Kort (21) und Lisa Bürger (21) eingeführt haben. Besonders ist, dass die vier jungen Frauen gemeinsam die C-Juniorinnen des FC Wiedenest-Othetal trainieren. Vier Trainerinnen kommen auf neun Fußballerinnen, die ihre erste gemeinsame Saison auf Platz drei in der 1. Kreisliga beendet haben.

Ob es eine zweite Saison geben wird, ist unsicher, da Spielerinnen fehlen. Mit dem gleichen   Spaß und Elan, mit dem sie Trainerinnen sind, hoffen die jungen Frauen, dass sich noch Mädchen dieser Altersklasse melden, die Fußball spielen möchten.

Die vier Fußballtrainerinnen mussten in zunächst selbst einiges lernen

Bis zum Sommer 2022 hatte Dirk Bürger, Vater von Leonie und Lisa, die C-Juniorinnen trainiert. Er suchte einen Nachfolger und die vier Frauen, die mit den Wiedenester Fußballerinnen in der Kreisliga A spielen, sagten spontan zu. „Wir wussten gar nicht, worauf wir uns eingelassen hatten“, blickt Leonie Bürger lachend zurück. Die erste Spielverlegung stand an und keine der vier hatte auch nur eine Ahnung, was zu tun und an wen sich zu wenden war. „Am Anfang war es ein bisschen schwierig.“ Man habe aber auch viel Unterstützung aus dem Verein bekommen, ergänzt Cora Poschmann.

Ein großer Vorteil des vierköpfigen Trainerteams sei, dass man auch schon mal fehlen könne, ohne ein Spiel oder Training absagen zu müssen. Neu im Amt orientierten sich die vier Trainerinnen an den eigenen Erfahrungen und Trainingseinheiten. Dazu kamen Lernprozesse.

Durch das gemeinsame Traineramt haben wir viel mehr Zeit miteinander verbracht. Sie könnten meine Schwestern sein.
Leonie Bürger, Fußballtrainerin

Nach der spontanen Zusage mussten sie zunächst ihre Spielerinnen kennenlernen und diese den Trainernovizinnen erst einmal vertrauen.   Das galt aber auch umgekehrt. Auf der Trainerbank gab es auch die ein oder andere Diskussion, für welche Position welche Spielerin geeignet ist. Beim Spiel sind immer zwei Frauen als Trainerinnen zuständig und die müssen nicht nur ihre Spielerinnen anweisen, sondern sich auch manches Mal gegen die männlichen Kollegen durchsetzen, die das Fachwissen der jungen Frauen schon mal anzweifeln.

Schnell machten die Wiedenesterinnen aus   ihrem Team eine Einheit, die in der Liga zum Abschluss Platz drei belegten und es bis ins Kreispokalfinale schafften. Die älteren Fußballerinnen wechseln im Sommer in die Damenmannschaft, spielen mit ihren Trainerinnen in einem Team. „Es sind nur noch fünf   übrig“, erklärt Cora Poschmann.

Wiedenester Trainerinnen fühlen sich mittlerweile wie Schwestern

„Wir hätten gerne noch ein paar Mädchen im Alten von 15 bis 16 Jahren.“ Es gibt auch schon Angebote für die vier, Mannschaften zu trainieren, doch würden sie   gerne mit ihrer Mannschaft weitermachen. Wer mitspielen möchte, melde sich über Instagram bei den fcwo.damen.

„Wir haben viel mehr Zeit miteinander verbracht“, sagt Leonie Bürger über sich und ihre Freundinnen. In manchen Wochen trafen sie sich an sechs Tagen, um die C-Juniorinnen zu trainieren, zu den Übungseinheiten mit den Damen und den Spielen mit beiden Teams. Das neben ihrer Arbeit als Kauffrau für Finanzen und Versicherung, als Erzieherin, dem Studium zur Grundschullehrerin und der Ausbildung zur Industriekauffrau. Nach der Saison fühlen sie sich wie Schwestern, die   auch Stresssituationen zu bewältigen hatten. „Emotional haben wir mit der Saison noch nicht abgeschlossen“, sagt Lea Kort.

Für Lisa Bürger gibt am Sonntag noch ein anderes Ziel. Mit 41 Treffern führt sie die Liste in der Kreisliga A an und möchte Torschützenkönigin werden. Das ausgerechnet im letzten Saisonspiel gegen die SG Agathaberg, bei der mit Lotta Klose (40) ihre ärgste Verfolgerin lauert. Am Spielfeldrand in Pernze werden dann ihre Spielerinnen stehen, um sie anzufeuern.