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BesuchertagMuslime wollen Moschee in Bergneustadt ausbauen

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Zwei Männer zeigen auf ein altes Gebäude.

Mit dem alten Industriekomplex an der Wiesenstraße haben Fetin Karaca (r.) und Recep Özgül noch einiges vor.  

Nur wenige Gäste kamen zum Tag der offenen Moschee. Die türkische Gemeinde stellte bei diesem Anlass die Ausbaupläne an der Wiesenstraße vor.

„Die Türken sind eine stolze Nation und wir lieben unsere Heimat“, sagt Fetin Karaca. „Aber wenn wir dort drei Wochen Urlaub machen, sehnen wir uns zurück nach Deutschland, denn wir lieben auch dieses Land.“ Der Vorsitzende der Türkisch-islamischen Gemeinde Bergneustadt ist am Vereinigungstag Gastgeber in der gemütlichen Teestube neben der Moschee in der Wiesenstraße. Er selbst stammt noch aus dem Norden der Türkei. Die Generation der Kinder und Enkel, sagt Karaca, sei hier in dieser Region aufgewachsen und verwurzelt: „Das ist ihre Heimat.“

Traditionell hat die Gemeinde im Rahmen der Interkulturellen Woche am 3. Oktober einen Tag der offenen Moschee mit Führungen organisiert, diesmal unter dem Motto „Lasst uns miteinander reden“.  Gemeindesprecher Recep Özgül bedauert, dass nur sehr wenige Gäste das Angebot annehmen. Seine Hoffnung richtet sich auf das nächste Frühjahr: „Ich hoffe, dass wir auf unserem Frühlingsfest im Mai mehr Besucher begrüßen dürfen.“

Bergneustädter Bebauungsplan wird überarbeitet

Der Gebäudekomplex an der Wiesenstraße, der früher von dem Kühlschrankhersteller Alaska genutzt wurde, soll ausgebaut werden. Recep Özgül berichtet, dass der Bauantrag seit einem Jahr beim Kreis liegt. Detlef Kämmerer ist Vorsitzender des Bergneustädter Bauausschusses, als Gast in die Moschee gekommen und kann ergänzen, dass sich der Bebauungsplan für dieses Gebiet derzeit in der Überarbeitung befindet. Mit einer finalen Fassung sei im nächsten Jahr zu rechnen.

Beim Rundgang erläutert Özgül, dass für das mehrgeschossige Gebäude an der Rückseite eine multifunktionale Nutzung vorgesehen ist. Der obere Bereich sei als Raum für stark frequentierte Freitagsgebete vorgesehen, für die die Moschee zu wenig Platz biete. In der mittleren Etage seien Jugend- und Seminarräume geplant, daneben eine Bibliothek und eine Teestube.

Das untere Geschoss soll als Lager dienen, Teilbereiche könnten auch an Gewerbetreibende vermietet werden. Hinter dem Gebäude ist ein großes Parkdeck geplant, was die Verkehrssituation in der Wiesenstraße entlasten wird. Mit der Reaktivierung der alten Industriebrache sei die ursprünglich einmal angedachte Umsiedelung nach Dreiort vom Tisch. Recep Özgül hofft, dass der Ausbau spätestens 2028 abgeschlossen sein wird.