Ein Wegekreuz für HolpeNach 170 Jahren steht das Kreuz nun in der Ortsmitte

Kreuzweihe in Holpe: Gemeindereferentin Karin Thomas und Johannes Klüser am geschmückten Wegekreuz.
Copyright: Kupper
Holpe – Bei einer feierlichen Kreuzweihe ist am Wochenende ein neues Wegekreuz in der Ortsmitte von Morsbach-Holpe eingesegnet worden. Gemeinsam gestalteten der katholische Pfarrer Tobias Zöller und die evangelische Gemeindereferentin Karin Thomas die Zeremonie im Beisein von rund 40 Gläubigen beider Konfessionen.
Kreuz mit 170-jähriger Geschichte
Das Kreuz habe schon eine etwa 170-jährige Geschichte, erläuterte der Stifter Johannes Klüser, ein Holper Oratoriensänger, in seiner Ansprache. Es sei um 1850 in der ehemaligen Gießerei Sayn Bendorf bei Koblenz hergestellt worden. Er habe sich schon lange ein Wegekreuz vor seinem Haus als Anlaufpunkt für die Fronleichnamsprozession gewünscht. Vor etwa drei Jahren habe er das Grabkreuz von seiner ehemaligen Orgellehrerin Elisabeth Wangelin-Buschmann von deren Familiengruft erhalten, allerdings leider beschädigt.
Auf der Suche nach jemandem, der Gusseisen schweißen könne, sei er auf den Nümbrechter Metallbauer Thorsten Schöpe getroffen, der es restauriert und Stahlstangen für die Aufstellung angebracht habe. Für den Unterbau sei er bei Familie Hirtsiefer aus Holpe fündig geworden, die ihm einen Grabstein samt Sockel von einem ehemaligen Grab der Familie Busch überlassen habe. Max Heller von Marmor-Stein-Eiteneuer aus Volperhausen habe dann nach der Bearbeitung des Steins das Kreuz eingelassen und in Holpe aufgestellt.
Inschrift aus der Johannes-Passion
„Die originale Marmorplatte habe ich auf der Rückseite mit einem Zitat aus der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach beschriften lassen“, sagte der Sänger: „O Mensch mache Richtigkeit, Gott und Menschen liebe.“ Dieser Teil des Chorals in A-Dur, der hellsten aller Tonarten, sei wie geschaffen als Lichtblick für die dunkle Stunde, in der Jesus am Kreuz hing und dennoch für seine liebsten Menschen gesorgt habe.
Das könnte Sie auch interessieren:
Bach habe mit diesem Kirchengesang eine Anleitung zu einer guten Sterbestunde gegeben, seine Dinge auf Erden in Ordnung zu bringen und „Richtigkeit zu machen“.