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„Artige Eltern“ gewünscht70.000 Briefe wurden bisher ans Christkind in Engelskirchen geschickt

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Als eine von vielen Helferinnen im Christkindpostamt studiert Birgit Müller (l.M.) die Wunschzettel der Kinder. Einige Wünsche bringen sie dabei auch zum Schmunzeln. An diesem Tag schauen ihr Anna Maria Schött und Alexander Milinski von der Post über die Schulter und lesen mit.

Als eine von vielen Helferinnen im Christkindpostamt studiert Birgit Müller (l.M.) die Wunschzettel der Kinder. Einige Wünsche bringen sie dabei auch zum Schmunzeln. An diesem Tag schauen ihr Anna Maria Schött und Alexander Milinski von der Post über die Schulter und lesen mit.

Frieden, weniger Hektik und artige Eltern sind nur drei von vielen Wünschen, die die Kinder auf ihre Wunschzettel geschrieben haben.

Wer sich schon immer gefragt hat, was nach Weihnachten mit den unzähligen Wunschzetteln geschieht, die das Christkind in der Engelskirchener Christkind-Postfiliale erhält, dem sei es hier gleich am Anfang verraten: Das Christkind nimmt all die bunten, liebevollen Briefe mit in sein himmlisches Archiv, um sie dort aufzubewahren.

Zumindest hat das Himmelswesen dieses Geheimnis seinem Postengel Birgit Müller verraten und diese hat es wiederum uns berichtet. Die wenigen Briefe, die für den Weihnachtsmann eintrudeln, werden natürlich ebenfalls sorgfältig gesammelt und an ihn weitergegeben – auch das versichert Birgit Müller und sagt: „Die Kooperation der beiden funktioniert!“

Wunschzettel hängen an einer Leine.

Im Christkindpostamt hängen zahlreiche Wunschzettel der Kinder aus.

Rund 70.000 Briefe aus aller Welt wurden bisher in vielen gelben Kisten in das schön geschmückte Postamt getragen. Beantwortet werden sie in 14 Sprachen, neu in diesem Jahr sind Antworten auf Polnisch und Hindi. Birgit Müller berichtet: „Die Post aus Indien hat deutlich zugenommen. Allerdings schreiben viele Menschen aus der ganzen Welt, sie würden gerade Deutsch lernen und hätten darum gerne die deutsche Antwort.“

Den Briefen merke man an, dass die Kinder sie wirklich selbst schreiben, mit Herzblut und oftmals sehr ernsten Gedanken, hat sie beobachtet. So ist der Wunsch nach Frieden in der Welt häufig zu lesen, aber auch die Sehnsucht nach Geborgenheit innerhalb der Familie und im Freundeskreis. Vielleicht sei das eine Spätfolge der Corona-Zeit, vermutet Birgit Müller, denn das Miteinander steht gerade hoch im Kurs. Nicht wenige Kinder wünschen sich für die Adventszeit weniger Stress und Hektik für ihre Eltern, freuen sich auf gemütliche Weihnachtstage. Darum lässt der Brief von Anna-Maria herzlich lachen, denn sie hätte gerne ausdrücklich, umrahmt von Glitzersternen, „artige Eltern“.

Wunschzettel stapeln sich in einer gelben Postbox.

Im Christkindpostamt kommen Wunschzettel aus aller Welt an.

Lea-Sophie ist inzwischen zwölf Jahre alt und hat mit blauer Tinte davon geschrieben, dass sie zwar „Bescheid weiß“, jedoch der Brief an das Christkind ihr zur schönen Tradition geworden ist. Ihr Brief schlägt den Bogen zu den vielen, die aus Senioreneinrichtungen kommen. Hier ist der Tenor: mit der Post ans Christkind in Engelskirchen, lässt sich auch im Alter der Zauber der Weihnachtszeit wachhalten. Und wer möchte nicht, vom Christkind schriftlich „Liebes Erdenkind“ genannt werden?

20 Postengel beantworten aktuell wieder die Briefe für das himmlische Wesen. Sie arbeiten an fünf Tagen in der Woche im Schichtbetrieb und werden auch am kommenden Wochenende rund um den goldenen Sessel des Christkindes, neben Christbäumen und dem flackernden Kamin, fleißig Wunschzettel und Briefe lesen. Dann ist auch das Christkind selbst zugegen, denn das Postamt im Alten Baumwolllager hat im Zuge des Christkindmarktes ausnahmsweise für alle geöffnet: Am 12. Dezember zwischen 15 und 18 Uhr sowie am 13. und 14. Dezember jeweils zwischen 13 und 18 Uhr, Engels-Platz 6.

Wer noch pünktlich vor Heiligabend Post vom Christkind bekommen möchte, sollte darauf achten, seinen Brief vor dem 18. Dezember abzuschicken. Die Adresse lautet: An das Christkind, 51777 Engelskirchen. Und ganz wichtig: Den Absender nicht vergessen.


Neue Standortleiterin bei der Post

Für Anna Maria Schött ist die Adventszeit immer sehr besonders, denn dann bringt sie die Briefe zur Christkindpostfiliale im Alten Baumwolllager in Engelskirchen. Die 24-Jährige ist neue Standortleiterin des Post-Stützpunktes in Lindlar. Vor drei Jahren übernahm sie eine Vertretung und war zum ersten Mal im Christkindpostamt. „Und da wusste ich, das will ich auch!“, sagt sie lachend. Unterstützt wird sie von Zusteller Alexander Milinski.

Anna Maria Schött lädt Postkisten in ein Postauto.

Anna Maria Schött ist neue Standortleiterin des Post-Stützpunktes in Lindlar.

Doch nicht nur das besondere Postamt in Engelskirchen gehört zu ihrem Aufgabengebiet. Als Standortleiterin ist sie jetzt, nach ihrer Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express – und Postdienstleistungen, im Weihnachtsgeschäft, für 68 Mitarbeitende zuständig. „Aktuell liefern wir täglich im Schnitt 6000 Pakete und 32.000 Briefe aus.“ Anna Maria Schött koordiniert die Wochenplanung, Vertretungen und betreut „ganz eng auch das Christkind“.