Für Frieden in der HeimatEnsemble Kiev Brass setzt in Eckenhagen ein Zeichen

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Das Konzert vor 200 Zuhörern in der Barockkirche war ein bewegender Vortrag, aber nicht ohne Momente der Zuversicht.

Das Konzert vor 200 Zuhörern in der Barockkirche war ein bewegender Vortrag, aber nicht ohne Momente der Zuversicht.

Eckenhagen – „Es ist eine große Ehre, Sie hier zu haben“, begrüßte Hausherr Pfarrer Martin Will die international bekannte Formation. Der ukrainische Professor für Trompete Andriy Ilkiv war mit dem Ensemble Kiev Brass am Sonntagabend in der Eckenhagener Barockkirche zu Gast.

Neben etwa Berlin, Hamburg, Münster oder Aachen spielten die Musiker auf ihrer von dem Langenfelder Trompeter Otto Sauter und der Kulturmanagerin Sabine Kierdorf organisierten Deutschlandtournee durch deren guten Kontakt zum Heidberger Trompeter Dr. Markus Müller auch in Reichshof.

Vergleich mit David und Goliath

In seiner englischen Ansprache verglich Pfarrer Will den Kampf der Ukraine gegen Russland mit David und Goliath und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass auch die Ukraine am Ende mit ihrem Widerstand Erfolg haben werde.

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Klar und rein eröffnete das sechsköpfige Ensemble mit Trompeten, Hörnern, Posaune und Tuba das Benefizkonzert zugunsten ukrainischer Flüchtlingskinder. Meisterschaft und Seele verbindend, trat es mit einem Choral und einer Fuge von Johann Sebastian Bach für den Frieden ein. Technisch perfekt, doch ihren Schmerz deutlich erkennen lassend, spielten die Musiker mit „Jesu, meine Freude“ noch einmal Bach.

Auch zuversichtliche Klänge

„Wir haben alle erlebt, wie rechts und links von uns Bomben eingeschlagen sind“, schilderte Ilkiv. „Das ist unglaublich – mitten in Europa.“ Mit einem strahlenden Klang zeigten die Bläser bei der Ouvertüre von Mozarts „Zauberflöte“ jedoch auch Zuversicht.

„Wir haben auch zwei schöne Frauen mitgebracht“, kündigte Ilkiv seine Gattin Nataliia am Klavier und die Sängerin Yuliia Zasimova an. In ihrem ersten Vortrag begeisterte die 30-Jährige mit der Arie der Almirena aus der Oper „Rinaldo“ von Georg Friedrich Händel durch ihren reinen, wohlklingenden Sopran selbst in den höchsten Lagen.

Ganz in Schwarz gekleidet

Wie auch die Bläser ganz in Schwarz gekleidet, präsentierte sie sich tief bewegt mit „Flying Geese“, einem Lied des ukrainischen Komponisten Taras Jaschtschenko, das flüchtenden Frauen und ihren Kindern gewidmet ist, die hoffen, bald wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können.

Wunderbar lyrisch spielten die Eheleute Ilkiv im Duett das „Mutterlied“ des Komponisten Ihor Poklad, der im Vorjahr als „Held der Ukraine“ ausgezeichnet wurde, bevor das Konzert mit „Amazing Grace“ seinem Höhepunkt entgegenstrebte.

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„Einfach brillant“, lobte Markus Müller, während die Musiker die stehenden Ovationen des Publikums freudig entgegennahmen. „Wir möchten unser Mitgefühl durch Musik zeigen“, fügte Müller hinzu.

Als Überraschung hatte er rund 20 Bläser der Oberbergischen Posaunenvereinigung mitgebracht. Gemeinsam spielten Ukrainer und Oberberger die ukrainische Nationalhymne und die sie verbindende Europahymne, was das Publikum noch einmal mit einem Riesenapplaus honorierte.

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