Die Agenturchefin stellt fest, dass zwei Drittel der Arbeitslosen im Bergischen Land „keine verwertbare Ausbildung“ haben.
Arbeitsmarkt in OberbergOhne bessere Qualifikation sind die Chancen schlecht

Die oberbergischen Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 406 Stellen wurden im September neu gemeldet.
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Die Arbeitslosigkeit ist im September gesunken, das gilt sowohl für den Oberbergischen Kreis als auch für den gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, zu dem auch die Stadt Leverkusen und der Rheinisch-Bergische Kreis gehören. Nicole Jordy, Vorsitzende der Agenturgeschäftsführung, berichtet: „Erwartungsgemäß konnten besonders die jungen Menschen profitieren, die nach ihrer Ausbildung nun wieder in den Arbeitsmarkt einmünden konnten.“
Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt verhalten
Die oberbergischen Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 406 Stellen wurden im September neu gemeldet (elf mehr als im Vormonat und zwölf mehr als vor einem Jahr). Aktuell befanden sich damit 1922 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibe aber insgesamt verhalten, bedauert Jordy. Ein zusätzliches Problem im Bergischen Land: Zwei Drittel der Arbeitslosen hätten keine verwertbare Ausbildung, während lediglich 22 Prozent der neu gemeldeten Stellen für ungelernte Helfer und Helferinnen ausgeschrieben wurden. „Das verdeutlicht erneut, dass das Thema ,Qualifizierung' höchste Priorität haben muss“, mahnt Jordy. Nur in dieser Weise bekämen die Betroffenen eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt und könnten einen Beitrag zur Deckung des Fachkräftebedarfs leisten. Im Oberbergischen Kreis waren im September 8525 Menschen arbeitslos gemeldet, 339 Personen weniger (- 3,8 Prozent) als im August, aber 226 Personen (2,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,6 Prozent und lag mit 0,2 Prozent unter dem Vormonatsniveau.
Niedrigste Quote wurde im Kreissüden registriert
Zum Vergleich: Im ganzen Agenturbezirk betrug die Arbeitslosenquote 6,3 Prozent und lag mit 0,2 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr betrug die Quote 6,0 Prozent. Am günstigsten war die Veränderung der Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Wipperfürth. Dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um drei Prozent.
Die niedrigste Quote wurde allerdings im Kreissüden registriert. Im Geschäftsstellenbezirk Waldbröl beträgt sie aktuell 5,2 Prozent, im Wipperfürther Bereich 5,6 und im Gummersbacher Bezirk 5,8.
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