„Dessous“Generationenwechsel und Umzug bei Gummersbacher Wäsche-Fachgeschäft

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Eine ältere Frau und ein Mann stehen in einem Wäsche-Geschäft nebeneinander. Sie hält einen BH in der Hand, er Herrenunterwäsche.

Ute Elgün will sich nach 32 Jahren mehr und mehr aus ihrem Geschäft zurückziehen. Ihr Sohn Levent wird nun übernehmen.

Ute Elgün will sich nach 32 Jahren langsam aus ihrem Wäsche-Fachgeschäft „Dessous“ zurückziehen. Die Nachfolge steht aber schon parat.

„Unsere Kundinnen und Kunden gehen heute deutlich offener mit dem Thema Dessousmode um. Früher war gefühlt alles hautfarben und man sprach nicht darüber“, sagt Ute Elgün lächelnd – das sei heute ganz anders.

Vor 32 Jahren gründete sie ihr Wäsche-Fachgeschäft „Dessous“ in der Gummersbacher Fußgängerzone. Seit einigen Wochen ist das Geschäft an einem neuen Standort, immer noch in der Fußgängerzone, aber nun gleich neben der Vogtei, in größeren Räumen. Neu ist auch, dass Ute Elgün (69) sich jetzt nach und nach aus dem Geschäft zurückziehen möchte.

Noch kein vollständiger Ausstieg aus dem Gummersbacher Traditionsladen

So berichtet sie: „Ich möchte vor allem mehr Zeit mit meiner Enkelin und meinem Enkel verbringen. Ein vollständiger Ausstieg aus dem Geschäft ist jedoch noch keine Option.“ Ihr Sohn, Levent Elgün, der sich bis dato vorrangig um das Online-Geschäft kümmerte, wird nun mit dem Fachpersonal auch das laufende Geschäft übernehmen, während Ute Elgün einige Tage in der Woche im Hintergrund wirken will.

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„Wir haben eine große Stammkundschaft, die wir natürlich nicht verlieren möchten“, sagt der 38-Jährige Diplom Wirtschaftsingenieur. Die Stammkundschaft schätzte und schätzt häufig nicht nur die gute Beratung, sondern auch die Tatsache, dass zum Beispiel ein Büstenhalter nach einer Erkrankung individuell geändert werden kann. Ute Elgün erläutert: „Wir hatten schon immer sehr kompetente Schneiderinnen, die uns unterstützen, wenn eine Kundin nach oder während einer Brustkrebserkrankung zu uns kommt.“

So informierte die Fachfrau in Zusammenarbeit mit Chefärztin Dr. Anja Weishap vom Brustzentrum am Kreiskrankenhaus Gummersbach über die Möglichkeiten, die es im Bereich Wäsche oder Bademode für erkrankte Frauen gibt. „Es ging für mich immer darum, nicht nur passgenaue und modische Wäsche anzubieten, sondern auch, dass sich Frauen in ihrer Haut wohlfühlen, egal in welcher Lebenssituation sie sich befinden.“

Auch die Nachhaltigkeit bei Damen- und Herrenwäsche, Pyjamas oder Accessoires hatten Mutter und Sohn schon vor Jahren im Blick. Levent Elgün betont: „In dieser Hinsicht werden wir uns in der nächsten Zeit noch besser aufstellen.“ Als er das Thema vor Jahren auf einer Messe angesprochen habe, sei er noch belächelt worden: „Das hat sich heute massiv verändert.“

So betrachtet er vor der Bestellung neuer Ware, wo und wie produziert wird, ob das Unternehmen gemeinnützige Projekte unterstützt und legt einen Schwerpunkt auf familiengeführte Firmen. „So besteht der Großteil an Lieferanten aktuell aus Herstellern, die in Europa produzieren und vor allem unabhängig zertifizierte biologisch hergestellte Materialien verwenden. Das garantiert auch kurze Transportwege.“

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