Bei tollem Herbstwetter ging die 20. Auflage der Veranstaltung in der City der Lindenstadt über die Bühne.
Große PartyRund 10.000 beim Weltkindertag in Gummersbach

Die WDR-Maus entpuppte sich als temperamentvolle Tänzerin.
Copyright: Dennis Börsch
„Jetzt kommt der wichtigste Song überhaupt“, kündigte Sänger und Fernsehmoderator Tom Lehel das letzte Lied seines Auftritts an: „Du bist richtig, genau so, wie du bist“ – und hatte so im Prinzip die Idee des Weltkindertages in einer Zeile zusammengefasst.
Bei tollem Herbstwetter strömten am Samstag Tausende kleine und große Besucher durch die Gummersbacher Innenstadt. Der Fachbereich Jugend und Familie der Kreisstadt hatte dort wieder zum großen Weltkindertag eingeladen. Schulen, Kindergärten, lokale Institutionen und Vereine waren mit Ständen vertreten, überall war irgendwas los – die Innenstadt glich einer riesigen Geburtstagsparty. Und das war es ja auch: Zum 20. Mal ging das Fest in den Lindenstadt über die Bühne.
A, e, i, o, u – du gehörst doch mit dazu!
Tolles BühnenprogrammApropos Bühne: Allerhand Prominenz gestaltete das Programm auf dem Lindenplatz. Tom Lehel zum Beispiel, den viele Pänz aus dem Kinderprogramm kennen: Fast alle konnten auf Anhieb beim „Kika Tanzalarm“-Lied mitmachen, und alle anderen spätestens bei der zweiten Strophe: „A, e, i, o, u – du gehörst doch mit dazu!“
Auch die WDR-Maus entpuppte sich als Publikumsmagnet und nahm die Zuhörer mit auf eine tänzerische Reise. Und schließlich machte die Bonner Kinderrockband Pelemele auch noch ein Fass auf und animierten direkt beim ersten Lied „Der Wecker“ Groß und Klein zum Luftgitarre-Spielen.
Hüpfen und schwingen
Kurz nach Mittag zog Remo (7) seine Mama Sandra an der katholischen Kirche vorbei. Er kam gerade vom Lindenplatz, wo seine kleine Schwester Kinderkarussell gefahren war, und wollte schnell zum City-Parkplatz. Dort standen nicht nur zwei Hüpfburgen. Dort flatterten auch zwei blaue Ballons in Zahnform und locken zu den Zahnfeen vom Arbeitskreis Zahngesundheit beim Oberbergischen Kreis.
Malen, schnitzen, bastelnRemo interessiert sich aber mehr für das Seilklettern an einem mehr als 20 Meter hohen Kran. Gut gesichert und mit Helmen ausgerüstet, konnten dort immer vier Kinder richtig hoch krabbel. Als er aber den Parcours „Ninja Action Kids“ sah, stellte er sich kurzerhand lieber dort in die lange Schlange: Schwingend, kletternd und krabbelnd überwanden die Kinder dort Hindernisse.

Den Kindern wurden viele Attraktionen geboten, zum Angebot gehörte auch das Seilklettern am Kran.
Copyright: Dennis Börsch
Der Spaß kostete nichts, und das ist wohl auch eines der Erfolgsgeheimnisse des Weltkindertages, vermutet Raoul Halding-Hoppenheit, demnächst Bürgermeister, noch erster Beigeordneter und auch Jugenddezernent der Stadt Gummersbach. Er verwies auf die durchweg moderaten Preise, die an den Verpflegungsständen zu berappen waren für Getränke, Crêpe, Waffeln, Muffins, aber auch exotischere Angebote wie Manti (Teigtaschen mit Yoghurtsoße) oder Mercimek Köfte (Linsenbällchen).
Eine fantasievoll kostümierte Figur mit bunt geschminktem Gesicht schlängelt sich durch die Menschen und raunt im Vorbeigehen mit geheimnisvollem Blick: „Hier gibt es so viele Kinder. Ich glaube, das ist ein Kinderfest“ – und verschwindet in der nächsten Menschentraube.
Menschentrauben bildeten sich öfters, immer wieder ging es zwischenzeitlich nur im Gänsemarsch mit Trippelschritten durch die Budengassen auf Moltke- und Kaiserstraße. Schlangen beim „Super Jump“ und vor dem Gumbala-Glücksrad – überall gab es gute Gründe, sich anzustellen. Und klar war das Angebot für die Kinder besonders groß: Stoffbeutel bemalen, basteln, schnitzen, mit bloßen Händen Schätze suchen, malen oder sich selber anmalen lassen – alles im Programm.
Ich freue mich auf die nächsten 20 Jahre.
Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Ämter der Stadt Gummersbach sorgten hinten den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf des großen Festes. Moderator André Kasel, der kurzweilig wie immer durch das Programm auf der Bühne führte und zahlreiche Kindergruppen ansagte, blickte auf die Feste der vergangenen zwei Jahrzehnte zurück und erinnerte daran, wie sich der Gummersbacher Weltkindertag in dieser Zeit weiterentwickelt hat.
An den künftigen Bürgermeister Raoul Halding-Hoppenheit gewandt, versicherte der langjährige Moderator: „Ich freue mich auf die nächsten 20 Jahre.“