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Hauptberuflich ClownReichshofer seit 33 Jahren als schlagfertiger Narr unterwegs

Lesezeit 3 Minuten
Kai-Jordens

Privat hängt Kai Jordens gerne in Hespert ab. Beruflich ist er mit seiner Narretei schon weit herumgekommen.

  1. Kai Jordens kehrt der Domstadt nach 30 Jahren den Rücken und zieht nach Reichshof-Hespert.
  2. Beruflich ist er mit seiner Narretei schon weit herumgekommen.
  3. Doch wie kommt es zu dieser einzigartigen Karriere?

Hespert – Wer am 11.11. geboren ist, dem hat das Schicksal ja quasi die Clownsnase mit in die Wiege gelegt, findet Kai Jordens, der nicht nur an genau diesem symbolträchtigen Datum das Licht der Welt anlachte, sondern in diesem Jahr auch auf 33 Jahre als berufsmäßiger Narr zurückschaut. Wie es sich für seine Zunft gehört, natürlich mit allergrößter Heiterkeit und Schalk im Nacken.

Vor kurzem erst hat er der Domstadt nach 30 Jahren in mehreren Großstädten den Rücken gekehrt, um nach Reichshof-Hespert zu ziehen. Denn, trotz aller Liebe zum Publikum und zu allerhand Schabernack, sagt der 52-Jährige: „Ich muss privat nicht auch noch mitten im Trubel sein. Hespert und ich scheinen gut zusammenzupassen.“

Karriere startet als Kind

Angefangen hat seine Karriere, als er Kind war. Seine Eltern haben ihn nämlich mit zwei sehr wichtigen Eigenschaften ausgestattet. „Meine Mutter hat einen wunderbar schrägen Sinn für Humor, mein Vater viel Selbstbewusstsein.“ Schon als Kind sei er im Clownskostüm durch die Gegend gehüpft, erinnert sich Jordens lachend und fügt hinzu: „Und gequasselt habe ich auch immer gerne.“ Künstlerbiografien waren in der Jugend sein Lesestoff, begeistern konnte er sich für Harold Lloyd und Buster Keaton. Als Jugendlicher übte er sich in Jonglage und im Einradfahren. Knapp am Abi sei er schließlich vorbei geschliddert und dann gleich in die Szene hineingerutscht, berichtet er.

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Wer ihn heute im Narrenkostüm mit Schnabelschuhen sieht, kann sich kaum vorstellen, dass er einst mit roter Nase und Badekappe Unsinn in Fußgängerzonen gemacht hat. Ohnehin stellte sich dank eines Angebots eines „verwegenen Haufens, quasi eines fahrenden Zirkusses“ schnell heraus, dass der Narr der perfekte Alias des jungen Mannes sein würde. „Ich war anfangs mit den Urban Ritterturnieren unterwegs, deren Mitglieder gesagt hatten, dass sie Gaukler für die Pausen und das Vorprogramm brauchten. Auch mit der damals noch jungen oberbergischen Mittelalterszene kam ich schließlich in Kontakt.“

Show-Routine aus Japan

Immer häufiger wurde er dann nicht nur als Narr, der auch artistische Kunststücke drauf hat, gebucht, er verwirklichte auch zwei große Ziele: Jordens war im Kinderfernsehen der ARD zu sehen und veröffentlichte Geschichten für Kinder.

Die Show-Routine lernte er bei einem Engagement in Japan mit 240 Shows in zehn Wochen, aber wichtig ist dem Reichshofer vor allem das spontane Eingehen auf die Menschen im Publikum. Denn dieser Narr liebt seine Zuschauer und bindet sie zwar in seine Show ein, führt sie aber nie vor. „Ich brauche das Live-Publikum, mit dem ich die ganze Welt entdecken kann. Das ist Rückenwind, es beglückt mich, und oft genug gibt es dabei auch sehr berührende Momente. Bloßstellen möchte ich darum niemanden.“

Stattdessen lacht er lieber über sich selbst und erheitert so die Menschen um sich herum gleich mit. Denn nach wie vor ist er als Student im Studiengang des Lebens unterwegs.

www.narrenkai.de