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GroßübungEinsatzkräfte trainieren in Lindlar den Ernstfall unter realistischen Bedingungen

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Die ersten Einsatzkräfte aus den Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Lindlar kommen nur wenige Minuten nach dem Auslösen der Brandschutzanlage am Lebensbäumchen an.

Die ersten Einsatzkräfte aus den Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Lindlar kommen nur wenige Minuten nach dem Auslösen der Brandschutzanlage am Lebensbäumchen an.

Schauplatz der Übung war der Lebensbaum-Komplex: Dort galt es, eine komplexe Einsatzsituation zu meistern und auch Vermisste aufzuspüren.

Übungen sind wichtig – man könnte sogar sagen: ohne Übung, keine Praxis. Und weil die gut geübte Praxis im Bereich der Brandbekämpfung Leben retten kann, richten die Freiwilligen Feuerwehren immer wieder Übungen nah an der Realität aus. Die Lindlarer Wehr hatte sich für ihre jährliche Einsatzübung am Montagabend eine interessante Örtlichkeit ausgesucht hat – den Lebensbaum-Komplex mit Wohnungen, Schulungsräumen, Seniorenzentrum und Kindergarten.

„Wir haben uns aber auf das Untergeschoss mit den Schulungsräumen beschränkt, weil natürlich gerade im Seniorenzentrum Menschen anwesend sind“, sagt Wehrleiter Axel Richerzhagen am Rande der Übung, zu der später alle vier Einheiten der Lindlarer Feuerwehr dazu stießen.

In Lindlar müssen bei der Großübung auch Jugendliche als Statisten ran

Sie wird gebildet von den Löschzügen Lindlar und Frielingsdorf-Scheel sowie den Löschgruppen Remshagen und Hohkeppel. Auch Michael Meckback, Einheitsführer des Löschzugs Lindlar, ist schon dem Beginn der Übung vor Ort und wird beobachten, wie die Feuerwehrleute mit der komplexen Einsatzlage umgehen – Feuer, Rauchentwicklung und mehrere vermisste Personen. „Wir haben sechs Jugendliche als Statisten und dazu noch einige Puppen im Gebäude versteckt, dazu sorgt eine Nebelmaschine für die schlechte Sicht durch die Rauchentwicklung im Inneren“, erklärt Axel Richerzhagen.

Ausgelöst wird der Alarm über die Brandschutzanlage, die vier Einheiten wissen Bescheid, dass am Montag eine Übung ansteht. „Aber sie wissen nicht, wann und wo“, sagt der Wehrleiter. Einmal im Jahr gibt es eine solche große Übung. Und es werden jeweils unterschiedliche Schwerpunkte bei der Nachbesprechung betrachtet.

In Lindlar ist eine der zentralen Fragen, wie die Feuerwehr-Fahrzeuge bei einem Einsatz abgestellt werden

„In diesem Jahr geht es vor allem um die Raumaufteilung, also wo stehen die vielen Fahrzeuge bei den beengten Platzverhältnissen rund um den Lebensbaum? Das ist entscheidend, damit man sich nicht gegenseitig im Weg steht“, sagt Axel Richerzhagen. Wichtige Punkte sind auch die Hygiene der Einsatzkräfte nach dem Einsatz und das Thema der Einsatzleitung. Alles kleine, aber sehr wichtige Rädchen im System eines Einsatzes.

Eine ganz anders gelagerte Frage ist natürlich die – was passiert, wenn während einer so großen Übung, bei der alle Einsatzkräfte der Lindlarer Feuerwehr an einem Ort gebündelt sind? „Nun, dann müssen wir eben abbrechen und zum Einsatz ausrücken, denn das geht vor. Das ist aber zum Glück noch nie vorgekommen. Allerdings hatten wir schon mal Übungen geplant – und kurz bevor wir loslegen wollten, kam es zu einem echten Einsatz“, sagt Axel Richerzhagen.

Am Montagabend läuft dann alles nach Plan. Nur wenige Minuten nach dem Auslösen des Alarms ist das erste Fahrzeug der Feuerwehr vor Ort und sichtet die Lage. Für die Anwohner im Lebensbaum ist das eine besondere Aufregung an einem ganz normalen, verregneten Montag – viele sind mit Kindern ins Freie gegangen, um das Spektakel anzuschauen und Fotos zu knipsen.