470 IdeenMarienheider diskutierten über das Klimaschutzkonzept und über weitere Schritte

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Mehrere Männer und Frauen stehen in einem Raum verteilt und diskutieren in Gruppen miteinander. Im Hintergrund ist auf einer Leinwand eine Präsentation zum Klimaschutzkonzept zu sehen.

Nach der Veranstaltung mit Vorstellung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes wurde ausführlich diskutiert.

Die Marienheider erzeugen weniger Treibhausgase, aber Klimaschutzmanager Sebastian Golinski will das Gewerbe noch besser einbinden.

„Ich fange mal mit einem Witz an“, sagte Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg am Mittwochabend im Ratssaal bei der Abschlussveranstaltung zur Vorstellung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes: „Treffen sich zwei Planeten. Meint der eine: ‚Mir geht’s nicht gut, ich habe homo sapiens.‘ Erwidert der andere: ‚Das kenne ich – das geht vorüber.‘“

Damit es nicht so weit kommt, hat die Gemeinde seit dem Herbst 2021 unter Federführung von Klimaschutzmanager Sebastian Golinski, mit Unterstützung durch das Essener Ingenieurbüro Gertec, und unter Einbindung der Bürger ein vom Bundesumweltministerium gefördertes Klimaschutzkonzept erstellt, das vom Rat im Dezember 2022 beschlossen wurde.

Energieverbrauch blieb von 1990 bis 2019 relativ konstant

Dabei wurde ein Katalog entwickelt, der 35 Maßnahmen in sechs Handlungsfeldern abdeckt. Golinski betonte, dass sämtliche Maßnahmen darauf abzielen, die Treibhausgasemissionen nachhaltig zu reduzieren und nicht darum, Klimaschutz etwa durch Aufforstung zu betreiben. Lara Kiesau von der Firma Gertec blickte bei ihrer Treibhausgas-Bilanz auf die letzten 30 Jahre zurück.

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Danach sei der Energieverbrauch in der Gemeinde im Zeitraum von 1990 bis 2019 relativ konstant geblieben, die Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen von 7,8 auf 6,6 Tonnen Kohlendioxidäquivalente gesunken. Dieser Wert liegt zwar unter dem Bundesdurchschnitt von 9 Tonnen, jedoch wurde bundesweit eine Reduktion um fast 40 Prozent erreicht gegenüber 15 Prozent in Marienheide.

Golinski berichtete, dass es auf der Ideenkarte im Internet knapp 470 Einträge zur Verbesserung der lokalen Situation gegeben habe, etwa die Hälfte davon habe sich auf den Bereich Mobilität konzentriert. So zeigte sich auch bei der anschließenden Diskussion ein hoher Bedarf an einem die Nachbarkommunen einbeziehenden Radwegenetz, das vor allem für das Alltagsradeln tauglich ist.

Der Klimaschutzmanager erläuterte, dass es besonders auf dem gewerblichen Sektor noch Informationsbedarf zur Erzeugung regenerativer Energien gäbe. Deshalb sei auf der Marienheider Klimawoche ein eigener „Industrietag“ geplant. Lara Kiesau verabschiedete sich mit dieser Veranstaltung von der Gemeinde: „Ich bin optimistisch, dass es gut weitergeht.“

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