Mit Whisky an die Wahlurne gelocktMarienheider Ehrenamtspreis verliehen

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Ein Hoch auf das Ehrenamt: (v.l.) Christoph Waffenschmidt (World Vision), Preisträger Stephan Linden und Bürgermeister Stefan Meisenberg bei der Verleihung des Marienheider Bürgerpreises.

Ein Hoch auf das Ehrenamt: (v.l.) Christoph Waffenschmidt (World Vision), Preisträger Stephan Linden und Bürgermeister Stefan Meisenberg bei der Verleihung des Marienheider Bürgerpreises.

Aller guten Dinge sind drei – oder doch vier? Und so wurde in Marienheide zum vierten Mal der Bürgerpreis verliehen. Mit dem Bürgerpreis ehrt die Gemeinde Marienheide seit 2018 Menschen, die sich im Ehrenamt engagieren und damit einen besonderen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

In diesem Jahr konnte sich Stephan Linden über den Preis freuen. Er wurde für seine ehrenamtliche Arbeit als Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Dannenberg geehrt. In seiner Rede erklärte er: „Ich frage mich, wie ich in meiner Gemeinde leben möchte.“ Und der Mittfünfziger konnte in seiner Gemeinde tatsächlich etwas verändern.

Keine One-Man-Show

Die Wahlbeteiligung von 50 Prozent war dem Dannenberger in seinem Heimatdorf einfach zu niedrig. Um seine Mitbürger zu motivieren, beschloss die Dorfgemeinschaft, den Gang zu den Wahlen attraktiver zu gestalten. Und so gab es an den Wahllokalen nicht nur Stimmzettel, sondern auch Speisen und Getränke. Einen zusätzlichen Anreiz schuf Linden, indem er seinen Mitbürgern versprach: „Bei einer Wahlbeteiligung von mindestens 80 Prozent gibt es einen Single Malt Whisky gratis für alle zum probieren.“

Bei der vergangenen Bundestagswahl konnte sich Dannenberg über eine Wahlbeteiligung von mehr als 90 Prozent freuen. Erfahren von dem Gewinn des Bürgerpreises hat der Oberberger im Urlaub. „Ich wurde plötzlich angerufen und habe mich sehr gefreut, dass der Bürgermeister mit mir sprechen wollte. Ich dachte, einer meiner vielen Anträge wäre bewilligt worden.“ Doch dem war nicht so. Die erste Reaktion auf den gewonnen Preis war: „Warum?“

Alle müssen anpacken

Der Dannenberger sagt: „Das ist hier keine One-Man-Show. Die Umsetzung von Projekten ist nur möglich, wenn viele mit anpacken.“ Während seiner Rede musste Linden das ein oder andere Tränchen verdrücken. Sein Heimatdorf und die Arbeit als Vorsitzender der Dorfgemeinschaft liegen im sehr am Herzen. „Ehrenamt ist Herzblut.“ Bürgermeister Stefan Meisenberg betonte, dass Stephan Linden immer „legendäre und selten kurze“ E-Mails verfassen würde, die immer mit aktuellen Geschehnissen des FC Bayern München enden. Beide sind Fan des Fußballvereins.

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Überreicht wurde der Preis von Christoph Waffenschmidt (ehemaliger Bürgermeister von Waldbröl), der als Vorsitzender der World Vision Deutschland sich für Kinder, insbesondere in Afrika, einsetzt, um diese dort vor Hunger und Armut zu schützen. In seiner Rede hob der ehemalige Kommunalpolitiker hervor: „Die Gesellschaft funktioniert durch Reden, Zuhören und Engagieren. Das Miteinander müssen wir wieder wachsen lassen. Mit diesem Abend soll das K für Krise und Katastrophe zu einem H für Hoffnung werden.“

Im Rahmen der Preisverleihung wurden darüber hinaus die Gewinne der Kreissparkasse Köln vergeben, die seit über zehn Jahren Gelder für Vereine und Ehrenamt zur Verfügung stellt. Über den Hauptpreis von 5500 Euro konnte sich die Tafel in Marienheide freuen.

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