Wie erst jetzt bekanntgeworden ist, hat sich der Gemeinderat für das Vorhaben ausgesprochen. Das Ärztehaus soll schon im Frühjahr 2026 öffnen.
Ärzte-NotstandAuch Morsbach soll bald ein Medizinisches Versorgungszentrum bekommen

In der Gemeinde Morsbach soll im Frühjahr 2026 ein Kommunales Medizinisches Versorgungszentrum in Betrieb gehen.
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Im Herbst dieses Jahres soll die Trägergesellschaft gegründet werden, im Frühjahr soll in der Gemeinde Morsbach bereits ein kommunales Medizinisches Versorgungszentrum den Betrieb aufnehmen. Das berichtet das Rathaus der Gemeinde und beruft sich auf einen Beschluss aus dem nichtöffentlichen Teil der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, die allerdings schon Anfang Juli stattgefunden hat.
Für Morsbach ist das der zweite Anlauf: Bereits im Jahr 2017 hatte Bürgermeister Jörg Bukowski an Plänen für ein vielseitiges Medizinzentrum gearbeitet und diese dann im Oktober der Politik vorgestellt. Ausgeschaut für den Neubau war damals ein rund 5000 Quadratmeter großes Grundstück in der Ortschaft Lichtenberg und dort an der Industriestraße – gelegen zwischen dem Festplatz und den Hallen der Behindertenwerkstätten Oberberg. Ein Investor und das Förderprogramm „Support“ der Robert-Bosch-Stiftung sollten das Projekt stemmen, sodass der Gemeinde keine Kosten dafür entstehen sollten.

Morsbachs scheidender Bürgermeister Jörg Bukowski feilt schon seit einigen Jahren an Plänen für Medizinisches Versorgungszentrum in seiner Gemeinde.
Copyright: Jens Höhner
In einer Sondersitzung des Gemeinderats im Mai 2019 schufen die Politikerinnen und Politiker zwar Planungsrecht für das Versorgungszentrum, gebaut wurde es in Lichtenberg aber nicht. Einziehen wollten dort die Waldbröler Mediziner Nils Achilles und Dirk Feuerstein mit Dependancen ihrer Praxen. Später kam dann noch das frühere Gelände der Firma Brocke, ebenfalls in Lichtenberg gelegen, ins Spiel.
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Morsbachs Gemeinderat spricht sich einstimmig für Gesellschaftervertrag aus
Jetzt hat sich der Morsbacher Rat nach Auskunft der Verwaltung einstimmig für den vorgelegten Gesellschaftsvertrag zur Gründung der „KMVZ Morsbach GmbH“ ausgesprochen. Gleichzeitig sei das Rathaus beauftragt worden, die Genehmigungsverfahren einzuleiten. Gegründet werden soll die KMVZ Morsbach GmbH als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Gemeinde. „Damit ist ein wichtiger Meilenstein zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in Morsbach erreicht“, heißt in einer Mitteilung. Ziel des KMVZ sei es, insbesondere die hausärztliche Versorgung langfristig zu sichern und auszubauen.
Erst im vergangenen Juli hat die Gemeinde Nümbrecht die Suche nach Ärztinnen und Ärzten für ein solches Zentrum eingestellt – nach zwei Jahren. Die MVZ Nümbrecht GmbH als Betreiberin soll indes nicht aufgelöst, aber „ruhend gestellt werden“. Zudem bestehen Pläne des Oberbergischen Kreises, in Morsbachs Nachbarstadt Waldbröl ein Medizin-Zentrum am Kreiskrankenhaus zu eröffnen. Träger der neuen Einrichtung soll die MVZ Oberberg GmbH werden, der Kreis zählt zu den Gesellschaftern. Geplant ist die Eröffnung für den kommenden Oktober.
Einen Ort für das Morsbacher Ärztehaus gibt es derzeit noch nicht: Es würden mehrere Optionen für geeignete Räume geprüft, heißt es von der Verwaltung. Die endgültige Entscheidung über den Standort werde dann in enger Abstimmung mit dem zukünftigen medizinischen Team getroffen. Zurzeit befinde sich die Gemeinde „in intensiven und erfolgversprechenden Gesprächen mit zahlreichen Ärztinnen und Ärzten“.
Weitere interessierte Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Fachpersonal seien jedoch herzlich willkommen, „sich in den laufenden Prozess einzubringen und aktiv an der Zukunft der medizinischen Versorgung in Morsbach mitzuwirken“, lässt die Verwaltung wissen.
Das sind die Ansprechpartnerinnen für das in Morsbach geplante Versorgungszentrum
Ansprechpartnerinnen dafür sind Yvonne Hüsch unter (02294) 699-400 oder E-Mail: yvonne.huesch@gemeinde-morsbach.de, und Kerstin Wittershagen, (02294) 699-103 oder kerstin.wittershagen@gemeinde-morsbach.de.