Rund 250 zugezogene Nümbrechter nahmen am Samstag die Einladung der Gemeinde an und trafen sich zum ersten Neubürgerempfang nach der Pandemie.
Einladung der GemeindeBeim Frühstück im Park-Hotel lernen sich Neu-Nümbrechter kennen

Alle Neubürgerinnen und Neubürger, die 2022 nach Nümbrecht gezogen sind, waren zum Empfang eingeladen. Etwa 250 kamen.
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Beim gemeinsamen Frühstück kamen die Menschen schnell ins Gespräch: In welchem der mehr als 90 Nümbrechter Orte leben sie? Wo haben sie vorher gelebt? Die Menschen, die sich auf Einladung der Gemeinde Nümbrecht zum ersten Neubürgerempfang nach der Pandemie im Kursaal des Park-Hotels trafen, tauschten sich schnell über alles Mögliche aus.
250 Männer, Frauen, Kinder, darunter auch zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine, hatten die Einladung der Gemeinde am Samstag angenommen. Berichteten ihren Tischnachbarn vom Besuch eines Konzerts des Musikvereins Heddinghausen. Fragten nach Meinungen über das örtliche Schwimmbad. Monierten auch mal die Parkplatz- und Verkehrssituation rund um die Baustelle des Schulcampus. Oder fachsimpelten einfach über Fußball und den FC Bayern.
Nümbrechter Willkommenskultur gilt für alle
Den Neubürgerempfang will Bürgermeister Hilko Redenius als Teil einer Nümbrechter Willkommenskultur verstanden wissen, die für ausnahmslos alle gelte. Dazu gehöre auch, dass man sich dem anderen vorstellt. Und deshalb skizzierte der Bürgermeister seine Gemeinde kurz in Daten und Zahlen, verriet, dass die Luftqualität in der Schlossgemeinde die gleiche sei wie an der Nordsee: „Sie haben die richtige Wahl getroffen, hierherzuziehen. Hier werden Sie uralt.“ Gemeindemitarbeiterin Anna Schwier übersetzte die Ansprache ins Ukrainische.
850 Zugezogene, 250 nahmen am Frühstück teil
Neu-Nümbrechterin Eva Schneider fand die Idee toll, alle 850 Menschen, die 2022 zugezogen sind, einzuladen. Sie wohne zwar schon einige Monate in der Schlossgemeinde, sei aber bisher im neuen Job so eingespannt gewesen, dass sie sich noch gar nicht komplett angekommen fühle. Ein guter Grund, diese Einladung anzunehmen, meinte sie.
Auch Moritz Volkmann findet die Idee nachahmenswert. Mit seiner Frau Andrea und Töchterchen Lotte (zweieinhalb) lebt der gebürtige Schwabe seit April in Nümbrecht-Winterborn.
In dieser Form habe ich einen Neubürgerempfang noch nirgends erlebt, und wir sind sehr angenehm überrascht.
Bei der jungen Familie war die familiäre Nähe ein wichtiger Grund – sie kommt aus Marienheide, beide arbeiten im Forstamt in Gummersbach. „Studienbedingt und im Rahmen der beruflichen Ausbildung bin ich in den vergangenen zehn Jahren fünfmal umgezogen“, sagt Moritz Volkmann. „In dieser Form habe ich einen Neubürgerempfang noch nirgends erlebt, und wir sind sehr angenehm überrascht.“ Andernorts bekomme man beim Umschreiben des Personalausweises höchstens eine kleine Mappe mit Broschüren.
Oder – wie es seine Frau schon mal erlebt hat – es handelt sich beim ersten Anschreiben aus dem Rathaus an den Neubürger nicht um ein Willkommensschreiben, sondern um ein Knöllchen.
Wer wollte, konnte sich einem Gruppenspaziergang anschließen, bei dem ehrenamtliche Gästeführer auf Besonderheiten und geschichtliche Hintergründe des Nümbrechter Hauptortes hinwiesen.