Der Nümbrechter Kunstverein zeigt naturalistische Malerei der Düsseldorferin Dorothea Schüle. Die Schau ist bis 9. Oktober 2025 geöffnet.
Neue Ausstellung in NümbrechtTagebucheinträge aus Paris und Westerland im „Haus der Kunst“

„Nah und fern“ ist Titel der Ausstellung mit naturalistischen Arbeiten von Dorothea Schüle im Nümbrechter „Haus der Kunst“.
Copyright: Dennis Börsch
Das Segelschiff scheint aus der Wand geradewegs in den Raum springen zu wollen. Dorothea Schüle kann auch Action. Und sie arbeitet gern im Großformat. Das zwei mal 2,70 Meter große Seestück, das die lange Wand im „Haus der Kunst“ schmückt, hat sie erst nach dem Transport in Nümbrecht auf die Leinwand gespannt. Das fällt ihr leicht, sie versteht das malerische Handwerk, von der Rahmung über die Untermalung mit Eitempera bis zur letzten von vielen Schichten Ölfarbe.
Nicht nur ihre Technik ist altmeisterlich, wie die Düsseldorfer Malerin es selbst nennt, sondern auch die sehr klassische Motivwahl. Das oben erwähnte Seestück, die Restaurantszenen, die Gartenstücke und nicht zuletzt die Stillleben. „Ich bewege mich im traditionellen Kanon“, sagt Schüle. Das sei immer so gewesen, obwohl sie in den 1990 Jahren an der Kunstakademie Münster bei Hermann-Josef Kuhna studierte, der völlig abstrakt malt.
Motive der Künstlerin erschöpfen sich nicht in kitschigen Klischees
Auch dessen 1970 in Pforzheim geborene Meisterschülerin setzt auf die Wirkung der Farbe. Beim Malen lege sie die Bilder zwischendurch seitlich auf die Staffelei, um die Komposition losgelöst von Motiv zu kontrollieren, verrät Dorothea Schüle. Bis zum 9. Oktober stellt sie auf Einladung des Kunstvereins in Nümbrecht aus. Der Ausstellungstitel „Nah und fern“ beschreibt die Orte, in denen Schüle ihre Motive findet, etwa beim Flanieren durch Paris oder beim Strandspaziergang auf Sylt.
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Man kann ihn aber auch auf den Blick des Betrachters beziehen, der mal ein großes gegenständliches Ganzes, mal einen Ausschnitt fokussiert, der reine Form und Farbe ist. So vermeidet sie, dass die Dächer von Montmartre oder der Strandkorb in den Dünen sich im kitschigen Klischee erschöpfen.
„Ich bin ein großer Beobachter“, sagt die Künstlerin. Ihre Bilder seien wie Tagebucheinträge. Mal basieren sie auf einem Foto oder einer Skizze, einige kleine Formate sind auch en plein air entstanden. Natürlich erzählten die Szenen eine Geschichte. „Aber die muss sich jeder selbst ausdenken“, sagt Dorothea Schüle, „ich bin ja nicht der Pfarrer.“
Die Ausstellung im „Haus der Kunst“, Jakob-Engels-Straße 2, wird am kommenden Sonntag, 7. September 2025, um 15 Uhr eröffnet. Geöffnet ist sie donnerstags, 17 bis 19 Uhr, sowie samstags und sonntags, 15 bis 18 Uhr. Zur Finissage am Sonntag, 5. Oktober, 15 Uhr, führt die Künstlerin durch die Ausstellung.