Erschreckende ZahlenNur 20 Kinder können in Oberberg vor der Einschulung schwimmen

Lesezeit 3 Minuten
Gerade mal 22 Prozent der untersuchten Kinder kann schwimmen.

Gerade mal 22 Prozent der untersuchten Kinder kann schwimmen.

Schwimmen im Vorschualter: Das Gesundheitsamt des Kreises legt Ergebnisse aus den Untersuchungen der künftigen i-Dötze vor.

Nur 20 Kinder von insgesamt 2996 künftigen Grundschülerinnen und Grundschülern können bereits schwimmen – das ist eines der Ergebnisse aus den Schuleingangsuntersuchungen, die das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises jüngst beendet hat. Am Mittwoch hat der Kreis Zahlen wie eben diese veröffentlicht. Demnach haben etwa 22 Prozent der untersuchten Kinder bereits das „Seepferdchen“, während 76 Prozent der Kinder noch nicht schwimmen kann.

Diese Angaben stammten jeweils von den Eltern, teilt der Kreis mit. 53 Prozent sind demnach bereits Mitglied in einem Sportverein. Die Untersuchungen sind gesetzlich vorgeschrieben und betreffen Kinder, die im kommenden Schuljahr eingeschult werden müssen. Sie dienen dazu, mit Blick auf die Anforderungen in der Schule die Gesundheit und den Entwicklungsstand der neuen i-Dötze einzuschätzen, und folgen einheitlichen Standards, die das Landeszentrum für Gesundheit NRW empfiehlt.

Und drei Prozent der Kinder gelten als übergewichtig

Dort werden sie dann in anonymisierter Form ausgewertet: „Daraus ergeben sich wichtige Erkenntnisse zu gesundheitlichen Bedarfen, wodurch eine gezielte Planung von Präventionsprojekten möglich wird“, erklärt der Kreis. Drei Prozent der Kinder, so ein weiteres Ergebnis, gelten als adipös, Grund dafür können chronische Ernährungs- und Stoffwechselerkrankungen sein. Fünf Prozent sind zudem übergewichtig – seit dem Jahr 2019 seien diesen Zahlen jedoch nicht signifikant gestiegen, berichtet das Gesundheitsamt. Ebenfalls stabil geblieben ist den Fachleuten zufolge der Zahl der Kinder, die über ein gutes Koordinationsvermögen über ihren Körper besitzen.

Dieses spiegele die körperliche Aktivität und damit die motorische Leistung wider, sie stehe in Zusammenhang mit den kognitiven Fähigkeiten im Vorschulalter und sei darüber hinaus sehr wichtig für die psychosoziale Entwicklung, führt der Kreis aus. „Es kam jedoch zu einer deutlichen Verschlechterung innerhalb der insgesamt 20 Prozent an Kindern.“ Diese Verschiebung sei besorgniserregend, da bei diesen angehenden Schülerinnen und Schülern eine Therapie in Betracht zu ziehen sein. Ebenfalls untersucht wurde die Visuomotorik: Die sogenannte Hand-Auge-Koordination regelt das Erkennen und das Zeichnen vorgegebener Formen, sie ist wichtig für das Lesen und das Schreiben.

iesmal sei bei den Jungen eine stärkere Verschlechterung der Hand-Auge-Koordination als bei den Mädchen beobachtet worden, teilt der Kreis mit. Diese Zunahme sei sehr auffällig. Auffälligkeiten gibt es dem Kreis zufolge auch in der Bewertung der sprachlichen Entwicklung: 16 Prozent der Vorschulkinder befanden sich zur Zeit ihrer Untersuchung in Behandlung, für weitere zehn Prozent von ihnen sei den Eltern eine medizinisch-therapeutische Abklärung empfohlen worden.

Der Anteil der Kinder, die in den ersten vier Jahren ihres Lebens zu Hause eine andere Sprache als Deutsch gesprochen haben, beziffert der Kreis auf Grundlage der Elternangaben auf 31 Prozent. Davon wiederum hätten 38 Prozent keine ausreichenden Kenntnisse der deutschen Sprache, 25 Prozent sprachen flüssig, aber mit erheblichen Fehlern. 37 Prozent könnten sich indes nahezu fehlerfrei oder mit leichten Fehlern auf Deutsch artikulieren.

Nachtmodus
KStA abonnieren