AufnahmestoppTafel-Chef aus Oberberg zieht die Notbremse

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Selbst in eine Notlage geraten ist jetzt die Oberbergische Tafel. 

Selbst in eine Notlage geraten ist jetzt die Oberbergische Tafel. 

Oberberg – „Wir mussten die Notbremse ziehen.“ Am Freitag hat Ulrich Pfeifer als Vorsitzender der Oberbergischen Tafel angekündigt, dass diese vorerst bis Oktober keine neuen Nutzerinnen und Nutzer annimmt. Denn zu den 400 Menschen, die bisher Lebensmittel von der Tafel erhalten haben, seien jetzt 320 Geflüchtete aus der Ukraine hinzugekommen, sagt Pfeifer. „Und da wir niemanden mit leeren Händen nach Hause schicken wollen, mussten wir diesen Schritt jetzt leider machen.“

Steigende Energiekosten setzten der Tafel zu

Auch die immens steigenden Kosten für Energie und Sprit setzen der Tafel zu. „Wir haben drei Fahrzeuge und müssen längere Strecken fahren als früher“, berichtet der Tafel-Chef. „Das verursacht Spritkosten in Höhe von 400 Euro in nur einer Woche.“ Da viele Filialmärkte heute weniger Lebensmittel bestellten als zuvor, fiele auch weniger für die Tafel ab, erklärt Ulrich Pfeifer, warum die Wege länger werden. Wer also der Oberbergischen Tafel helfe wolle, der sei um eine Geldspende gebeten.

„Wir ordnen gerade unsere Logistik neu, sodass wir die neuen Touren hinkriegen werden“, gibt sich Pfeifer optimistisch, dass zumindest dieses Problem rasch gelöst werden kann. Kritik übt der Vorsitzende aber an den Sozialbehörden im Kreis und beim Jobcenter: „Sie schicken die Leute aus der Ukraine einfach zu uns und wir müssen dann sehen, wie wir noch klarkommen.“

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Nahezu verdoppelt hat sich auch die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer bei der in Waldbröl ansässigen Tafel Oberberg-Süd. „Bei uns sind Neuaufnahmen weiterhin möglich“, betont Leiterin Liane Althoff. „Wir haben unser Ausgabesystem geändert und die Empfänger in Gruppen eingeteilt.“ Jede Gruppe dürfe sich dann in einem Rhythmus von 14 Tagen mit Lebensmitteln versorgen, jeder werde dann bedient. „Dadurch konnten wir unsere Lage deutlich entzerren.“

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