Kunst im eigenen HausDas Bild gibt die Richtung vor

Der Künstler Rolf Baldsiefen in seinem Atelier in Wiehl-Bielstein, umgeben von seinen farbenfrohen Arbeiten.
Copyright: Börsch
Bielstein – Das Werk „Der Fisch und der Mann auf dem Fahrrad“ ist das derzeitige Lieblingsbild des in Bielstein lebenden Künstlers Rolf Baldsiefen. Es erstrahlt in den Farben Rot und Blau. Ins Auge fällt aber ein kleiner orangefarbener Klecks mitten im Bild: Das sei das letzte Überbleibsel eines anderen Bildelements, dass der Künstler während der Entstehungszeit aber wieder übermalte. „Was da ursprünglich mal zu sehen war, weiß ich heute schon nicht mehr“, sagt er lachend.
Bereits in den 1980-er Jahren hat Baldsiefen angefangen, zu malen, nachdem der heute 78-Jährige damals bei dem Künstler Axel Arndt einen Malkurs besucht hatte. Im Laufe der Jahre hat sich der pensionierte Lehrer – er unterrichtete an der Hauptschule Bielstein und später an der Gesamtschule in Derschlag Deutsch, Musik und Geschichte – seine ganz eigene Herangehensweise erarbeitet. Es sei ein manchmal über Tage oder gar Monate andauernder Prozess, in dem aus einer Idee im Kopf erst eine Skizze und dann das fertige Bild entstünde. Dennoch sei es am Anfang völlig offen, wohin der Weg führen werde.
Das Eigenleben der Bilder
„Die Bilder entwickeln sich, wie sie es wollen, nicht wie ich es will. Mensch und Natur sind lediglich die Formgeber“, sagt Baldsiefen und ergänzt: „Manche Bilder fertige ich innerhalb eines Tages an. Manchmal bleiben sie aber auf der Staffelei stehen und ich arbeite in unregelmäßigen Abständen daran weiter. Dann wird auch schon mal etwas übermalt und mit den Restelementen entstehen völlig neue Bilder.“
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Während der Pandemie ist Baldsiefen auch neue Wege gegangen. Hatte sich der russische Komponist Modest Mussorgski von den Werken des deutschen Malers Victor Hartmann zu einer Vertonung inspirieren lassen, reizte eben jene Musik den Künstler zu sogenannten Klangbildern wie „Das alte Schloss“, „Katakomben“ oder „Das große Tor von Kiew“. „Ich habe das ganze einfach wieder herumgedreht und nach meinen Empfindungen umgesetzt.“ Er habe nicht mehr oder weniger gemalt als vor der Pandemie, aber weder konnte er seine Werke außerhalb der eigenen vier Wände präsentieren, noch seine alljährliche Hausausstellung organisieren. Offen stünde sein Haus aber für Besichtigung unter Einhaltung der Hygieneregeln.
„Wer Interesse hat, kann jederzeit mit mir einen Termin ausmachen und sich meine Bilder hier in unserem Haus anschauen“, freut er sich wieder auf Besucher in seinem Atelier in Bielstein. In regelmäßigem Wechsel sind zwischen 30 und 40 Bilder ausgestellt, die auch zum Verkauf stehen. Terminabsprachen sind möglich unter (02262) 26 72 oder unter 0160/96 46 85 42.