Wohin am letzten Ferienwochenende?Drei Ausflugstipps in Oberbergs Nachbarschaft

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Hübsch in Szene setzen lässt sich das Wasserschloss Crottorf.

Hübsch in Szene setzen lässt sich das Wasserschloss Crottorf.

Oberberg – Ferienzeit, Ausflugszeit: Wer raus möchte, der findet auch in der näheren Region spannende Ziele. „Ein Tag in ...“ heißt unsere Serie mit Vorschlägen  dafür. Zuletzt war Katja Pohl im Wildenburger Land und in Freudenberg unterwegs.

1. Wildenburger Land

Schön im Grünen gelegen, wirkt das Wildenburger Land, also das Gebiet der Ortsgemeinde Friesenhagen im Landkreis Altenkirchen nordöstlich der Gemeinde Morsbach, an manchen Stellen fast schon verwunschen. Große Städte in der Nähe gibt es nicht, dafür ein idyllisch gelegenes Wasserschloss – das einzige übrigens in Rheinland-Pfalz – und das schönste, wie die Menschen im Wildenburger Land finden.

Da eine Besichtigung des Geländes um das Wasserschloss Crottorf und des Gartens derzeit aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich ist, tröstet vielleicht eine Wanderung in der Umgebung darüber hinweg, dass Besucher das Gebäude nur aus etwas mehr Entfernung sehen und fotografieren können.

Der Hexenweg in Friesenhagen erzählt auf acht Kilometern viel aus der Geschichte der Region, die wahrlich nicht immer heiter war. Gruselig wird’s am Schauplatz der Hexenverbrennungen, wunderbar ist der Blick in Richtung der Wildenburg, die durchaus auch einen Abstecher wert ist. Starten können Wanderer am Parkplatz des Landgasthaus Wildenburger Hof, in dem man sich nach der Tour mit frischer und moderner Küche stärken kann. Der Rundweg bietet Ausblicke und Abwechslung und ist auch für Kinder interessant.

Auskünfte zum Wanderweg gibt es unter dem Punkt Wandertouren auf der Internetseite der Ortsgemeinde Friesenhagen. Barrierefrei ist dieser Weg allerdings nicht. www.friesenhagen.eu

Landgasthof Wildenburger Hof, Krottof 7 in Friesenhagen, Kontakt unter (02294) 993 67 10. www.landgasthof-wildenburgerhof.de

2. Friesenhagen

In Friesenhagen selbst lohnt es sich, einen Blick in die Pfarrkirche St. Sebastianus zu werfen. Umgeben von den typischen Fachwerkhäusern, die auch das Bild Oberbergs prägen, ist sie der von allen Seiten gut sichtbare Mittelpunkt des Ortes. Erwähnung fand das Gotteshaus zum ersten Mal 1131. Jahrhunderte später, um 1500, wandelte sich die Basilika zur gotischen Kirche und der Attendorner Bildhauer Peter Sasse schuf schließlich 1696 den Hochaltar.

Die St.-Anna-Kapelle auf dem Blumenerg in Friesenhagen.

Die St.-Anna-Kapelle auf dem Blumenerg in Friesenhagen.

Im 18. Jahrhundert wurde St. Sebastianus erweitert, vor etwas mehr als 40 Jahren gründlich renoviert. Wer sich die „Grafenkammer“ – die nördlich gelegene Seitenkapelle – anschaut, entdeckt die Grabdenkmäler des Grafen Sebastian von Hatzfeldt, seiner Frau Luzia sowie seiner Mutter Katharina und somit einen Hinweis auf den engen Bezug der Familie zur Region. Denn das Wasserschloss Crottorf ist heute noch im Besitz der Familie Hatzfeldt-Wildenburg-Dönhoff, deren Wurzeln im Wildenburger Land gute sieben Jahrhunderte zurückreichen. Doch nicht nur die große Pfarrkirche zeugt von der Frömmigkeit der Menschen im Wildenburger Land, sondern auch der Kapellenkranz rund um Friesenhagen. Zu diesen kleinen Gotteshäusern gehört auch die Rote Kapelle, die offiziell St.-Anna-Kapelle heißt. Sie steht auf dem Blumenberg, einst ein Ort der Hexenverbrennungen, an dem viele Bewohner des Kirchspiels Friesenhagen den Tod fanden.

Pfarrkirche St. Sebastianus, Klosterstraße 4 in Friesenhagen www.katholisch-mfw.de

3. Freilichtbühne Freudenberg

Um die Ecke des Wildenburger Landes liegt das Siegerland. Und hier ist seit fast 70 Jahren die Freilichtbühne Freudenberg zu Hause. Was 1954 zur 500-Jahr-Feier der Stadt Freudenberg als Projekt auf die Beine gestellt wurde, entwickelte sich im Laufe der vergangenen Jahre zu einer festen Instanz im Kulturkalender Freudenbergs: 100 Inszenierungen mit mehr als 2500 Vorstellungen sind wahrlich beeindruckende Zahlen.

Sind denn alle verrückt geworden? Das fragt sich das Ensemble der Südwestfälischen Freilichtbühne bei seiner jüngsten Inszenierung.

Sind denn alle verrückt geworden? Das fragt sich das Ensemble der Südwestfälischen Freilichtbühne bei seiner jüngsten Inszenierung.

Mehr als 200 ehrenamtlich engagierte Mitwirkende unterhalten auch in diesem Jahr – natürlich unter Corona-Bedingungen – die Theaterbegeisterten. Das Erwachsenenstück heißt „Sind denn alle verrückt geworden?“. In dieser Komödie erwachen beliebte Darsteller der vergangenen acht Jahre zu neuem Leben, sodass Freilichtbühnen-Neulinge bestens unterhalten werden und langjährige Fans in Erinnerungen schwelgen können. Dabei entführt die Verwechslungskomödie die Besucher in das Freudenberger Altstadthotel, in dem Hotelbesitzerin Lieselotte von Männern umschwärmt wird, während ihre Schwester Susi eher erfolglos auf Brautschau geht.

Das Kinderstück, „Räuber Hotzenplotz, sei dagegen ausverkauft, teilt Christian Wallhäuser, Vorstandsmitglied des die Bühne tragenden Vereins, mit. „Allerdings überlegen wir gerade, einige Zusatzvorstellungen anzubieten“, berichtet er.

Informationen dazu und zum aktuellen Spielplan finden Theaterfans im Internet. Die Zuschauerränge sind übrigens vollständig überdacht – Theatergenuss gibt’s also auch bei Regen.

Südwestfälische Freilichtbühne, Kuhlenbergstraße 26 in Freudenberg. , Tickets gibt es über die Hotline: (02734) 47 97 33 33 oder im Onlineshop. Sie kosten zwischen 7,50 und 20 Euro für die Komödie, zwischen fünf und 17,50 für die Kinderaufführungen.

www.freilichtbuehne-freudenberg.de

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