Verwaltung zentralisierenOberberg will Kreishaus trotz hoher Energiepreise neu bauen

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Das Kreishaus in Oberberg (Archivbild)

Gummersbach – Der Oberbergische Kreis hat den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der kreisangehörigen Kommunen die Eckpunkte des Entwurfes für den Doppelhaushalt 2023/2024 auf den Tisch gelegt. Wenig überraschend: In der Folge des Ukraine-Krieges wird die Energiebeschaffung für die 80 Liegenschaften des Kreises, darunter zahlreiche Schulgebäude, Rettungswachen und Dienststellen des Kreises, allein im kommenden Jahr um neun Millionen Euro teurer und sich damit unmittelbar auf den Kreisetat auswirken.

Unbenommen dessen wird der Kreis an seinen Plänen für einen Kreishausneubau festhalten, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. So sollen in den Entwurf des Haushaltes 2023/2024 neben Mitteln für den weiteren Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, die Digitalisierung der Kreisverwaltung und der kreiseigenen Schulen auch solche für die Liegenschaftsstruktur des Kreises aufgenommen werden.

Zentrales Gebäude für Kreisverwaltung im Fokus

„Wir möchten gerade angesichts explodierender Energiekosten die Zentralisierung der Kreisverwaltung in einem funktionalen Verwaltungsgebäude unbedingt weiter vorantreiben. Jeder investierte Euro wird ,auf Strecke’ zu Einsparungen führen. Eine Verwaltung in vielen kleinen Gebäuden, darunter Einfamilienhäuser aus den 30er-Jahren, unterzubringen, ist schlichtweg unwirtschaftlich und nicht mehr darstellbar“, zitiert der Kreis Landrat Jochen Hagt.

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Coronabedingt waren die Neubaupläne des Kreises auf Eis gelegt worden, die nun weiter verfolgt werden sollen.

Die Waldbrölerin Larissa Weber, Sprecherin der oberbergischen Bürgermeisterrunde, sagte, man sei von den Zahlen des Kreises nicht überrascht gewesen. „Das ganze Leben wird im Augenblick teuer.“ Und da sitze man im Oberbergischen in einem Boot. „Sauer, ja wütend“ sei sie, dass die Bundesregierung bei ihren Entlastungspaketen die Kommunen vor Ort offenbar vergessen habe. Dabei seien sie es, die das Leben vor Ort aufrecht erhalten würden. In dieser Situation die Steuern zu erhöhen, geht für Weber gar nicht.

Entlastungspaket lässt Kommunen aus

Die Bürger seien ohnehin schon genug belastet, wie sie sagt. „Dass man uns als Kommunen allein lässt, kann ich nicht verstehen“, so die Waldbröler Bürgermeisterin. Die Pläne des Kreises, am Kreishausneubau festzuhalten, findet sie richtig. Das würde jeder Privatmann auch tun. „Und am Ende muss man sagen, dass man schon längst in neue Gebäude hätte investieren müssen“ so Weber.

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Die Hebesätze der allgemeinen Kreisumlage erhöhen sich nach aktuellem Stand von 36,7111 % (2022) auf 39,5990 % (2023). Und im Jahr 2024 auf 40,3109 %. Damit bleiben sie laut Kreis im Jahr 2023 unter dem Wert aus der Finanzplanung von 40,9313 %. Die Möglichkeit, die kriegsbedingten Kosten analog zu den Corona bedingten Kosten im Haushalt zu isolieren, ist hier noch nicht abgebildet

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