Regionale-ProjektOberbergische Politik gibt dem Bergischen Forum eine Chance

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Kommt das Bergische Forum für Wissen und Kultur? In einem Architektenwettbewerb sollen die Ideen nun konkretisiert werden.   

Gummersbach – Ohne große Diskussion und bei nur einer Gegenstimme hat der Kreisbauausschuss bei seiner Sitzung am Mittwochabend grünes Licht für die weitere Entwicklung des „Bergischen Forums für Wissen und Kultur“ gegeben. Der Ausschuss gab dem Kreistag die Empfehlung, dass die gemeinsamen Überlegungen zur Entwicklung des Hohenzollernbades mit der Stadt Gummersbach fortgesetzt werden.

Als Grundlage der Planungen sollen die vier Bausteine Bibliothek, Kreisarchiv, Volkshochschule und Auditorium dienen. Der Stadt soll es unbenommen bleiben, die für eine Theaternutzung des Auditoriums erforderlichen Baumaßnahmen „auf eigene Rechnung“ vorzunehmen. Eine mögliche Theaternutzung müsse sich in das Gesamtkonzept einfügen.

Kreisschulausschuss gab grünes Licht für die Entwicklung

Auch der Kreisschulausschuss gab am Donnerstag grünes Licht für diese Lösung. Folgen dann noch Kreisausschuss und schließlich Ende März auch der Kreistag der Empfehlung, steht der Weg frei für die Durchführung eines Architektenwettbewerbs, mit dem aufgrund eines noch aufzustellenden Raumprogramms die Pläne für das Bergische Forum konkretisiert werden sollen.

In der erneuten Vorstellung hatte Kreisbaudezernent Felix Ammann betont, welche große Chance das Projekt auch dem Oberbergischen Kreis biete. Doch die Zeit eile, so Ammann: Wenn der Kreis gemeinsam mit der Stadt Gummersbach nicht bald den Architektenwettbewerb auf den Weg bringe, sei die Möglichkeit vertan, in eine Förderung im Rahmen der Regionale 2025 hineinzukommen. Daraufhin signalisierten sowohl CDU als auch SPD ihre Zustimmung.

Weiterbildungsakademie Oberberg

Die Volkshochschule soll eine „Weiterbildungsakademie Oberberg “ werden. Unter diesem Stichwort hat der Oberbergische Kreis eine eigene Projektidee in den Qualifizierungsprozess der Regionale 2025 eingebracht. Mit dem neuen Konzept soll ein neuer Standort verbunden sein. Dieser könnte, müsse aber nicht das geplante „Bergische Forum“ im ehemaligen Hohenzollernbad sein.

Im Schulausschuss des Kreistags sagte Anke Koester, Leiterin des Amts für Schule und Bildung: „Die neue Akademie braucht einen Ort, an dem sie zu Hause ist. Und der sollte nicht versteckt auf dem Berg liegen wie die Volkshochschule jetzt in Niederseßmar, sondern sollte zum Stadtbild gehören.“ Koester schwebt eine Nutzung an sieben Tagen in der Woche, von 8 bis 22 Uhr vor.

Offen für viele Bildungsträger

Die Akademie soll nicht nur der VHS selbst, sondern auch anderen Bildungsträgern wie dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge oder der Verbraucherzentrale offenstehen. Für diese Zwecke brauche das neue Haus Entwicklungsmöglichkeiten, die in Niederseßmar fehlten, sagte Koester: attraktive Seminarräume, Labore, Ateliers und Werkstätten, eine Lehrküche und einen Gymnastikraum. Derzeit führt ihr Amt Gespräche mit den Kooperationspartnern.

40 000 Euro investiert der Kreis in ein Gutachten. Die Essener Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung wurde beauftragt, das Projekt bis zum Spätsommer zu konkretisieren, damit es die nächste Stufe der Regionale-Qualifikation erreicht. Bildungsdezernentin Birgit Hähn sagte im Ausschuss: „Die VHS macht tolle Arbeit, aber diese müssen wir näher an die Bürger bringen. Dafür ist eine Sicht von außen notwendig.“

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Die Bildungsdezernentin wies darauf hin, dass die Stadt Gummersbach im Zuge des Projekts „Bergisches Forum“ Bereitschaft erklärt habe, die eigene Volkshochschule aufzugeben: „Daraus würden sich viele Synergieeffekte ergeben. Es ist geradezu grotesk, dass die Kreis-VHS nicht für Gummersbach zuständig ist.“ 

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